Chiara Lubich, Gründerin und Präsidentin der Fokolar-Bewegung, wird
vom 1. bis 12. November Österreich besuchen.
Am 3. November nimmt sie am Jugend-Event "Ruf!Zeichen" im
Wiener Stephansdom teil; am 6. November trifft sie mit den österreichischen
Bischöfen bei deren Herbstvollversammlung in Wien zusammen. Am 9. und 10.
November nimmt Lubich in Innsbruck an dem großen internationalen
Bürgermeister-Kongress "1.000 Städte für Europa" teil. Sie ist
dort mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und Bundespräsident Thomas
Klestil eine Hauptreferentin. Am 11. November, dem Festtag des heiligen
Martin von Tours, reist Lubich nach Eisenstadt zur St. Martin-Festakademie
zu Ehren des burgenländischen Landespatrons. Dort wird sie zum Thema
"Grundlegungen für einen Aufbruch in Kirche und Gesellschaft"
sprechen.
Einheit und Dialog zwischen Religionen
1943 hatte Chiara Lubich gemeinsam mit einigen Freundinnen während der
Bombennächte in Trient den Anstoß zu einer christlichen
Erneuerungsbewegung gegeben, die später vom Volksmund den Namen "Focolare"
(italienisch: Herdfeuer) bekam. Die Bewegung ist geprägt von der
Überzeugung, dass im gelebten Evangelium die Lösung der persönlichen und
gesellschaftlichen Probleme zu finden ist. Zentrales Anliegen ist es, die
Bereiche des kirchlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens durch
die Nächstenliebe im Geist des Evangeliums zu erneuern. Dabei tritt die
Bewegung insbesondere für die Einheit der Christen, den Dialog zwischen den
Religionen und das friedliche Miteinander unter den Völkern ein.
Fokolar-Bewegung in 182 Nationen vertreten
Derzeit ist die Fokolar-Bewegung in 182 Nationen vertreten, sie zählt
100.000 Mitglieder im engeren Sinn, 4,5 Millionen Menschen sind ihr im
weiteren Sinn verbunden. Unter Mitgliedern und Sympathisanten finden sich
Katholiken und andere Christen, aber auch Gläubige nichtchristlicher
Religionen und Menschen ohne religiöse Weltanschauung. Zu den Aktivitäten
zählen auch soziale Initiativen und das Projekt "Wirtschaft in
Gemeinschaft", dem weltweit rund 700 kleinere und mittelständische
Unternehmen angeschlossen sind.
Zahlreiche Preise für Lubich
Für ihr Wirken erhielt die heute 81-jährige Fokolar-Präsidentin
bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1977 den "Templeton-Preis
für den Fortschritt der Religionen" und 1988 den "Preis zum
Augsburger Friedensfest". Die "Weltkonferenz der Religionen für
den Frieden" wählte sie 1994 zur Ehrenpräsidentin. 1996 wurde sie mit
dem UNESCO-Preis für Friedenserziehung und 1998 mit dem Menschenrechtspreis
des Europarats geehrt. Heuer erhielt sie in Indien den "Preis zur
Verteidigung des Friedens" der auf Mahatma Gandhi zurückgehenden
Bewegung "Sarvodaya". Darüber hinaus ist sie
Ehrendoktorin verschiedener internationaler Universitäten.
"Jahr der Berufung" 2002
Die Österreichische Bischofskonferenz hat 2002 zum "Jahr der
Berufung" erklärt; das Motto lautet "Sinnvoll leben. Berufen.
Engagiert". Zum Auftakt laden kirchliche Jugendorganisationen und
Gemeinschaften für den 3. November zu dem Jugendevent "Ruf!Zeichen"
mit "spirit, power & mMusic". Zu der Veranstaltung ab 14.30
Uhr im
Wiener Stephansdom werden mehr als 4.000 Jugendliche erwartet.
Persönliche Erfahrungsberichte, Gebet, Musik und Choreografien sollen die
"breite Palette christlicher Berufung" augenscheinlich machen.
Höhepunkte des Programms sind am Nachmittag der Vortrag von Chiara
Lubich zum Thema "Der Liebe eine Antwort geben" sowie ab 20.30 Uhr
der Auftritt der internationalen Band "Gen Verde" mit der
Performance "Prime Pagine". Kardinal Christoph Schönborn und der
österreichische "Jugend-Bischof" Paul Iby (Eisenstadt) haben ihr
Kommen zugesagt. Der Jugendevent ist auch im Internet zu verfolgen