Event 17. 04. bis 13. 07. 2002 / Wien

Ausstellung "Gold aus Armenien" in Wien

70 Exponate geben einen umfassenden Einblick in die Kunst Armeniens. Die Ausstellung wird auch als "Zeichen der Verbundenheit zwischen der armenischen und der österreichischen Kirche" gesehen.

Die Ausstellung "Gold aus Armenien" sei ein deutliches Zeichen der Verbundenheit zwischen der armenischen Kirche und der Kirche in Österreich. Das betonte der armenisch-apostolische Erzbischof Mesrob Krikorian am Montag im Gespräch mit "Kathpress". Die Exponate seien Ausdruck des christlichen Glaubens, den die Armenier über Jahrhunderte hinweg trotz schwierigster Umstände bewahrt hätten. Insofern sei die Ausstellung auch "Ausdruck der Stärke und des Willens des armenischen Volkes", so Krikorian.

70 Exponate

Die Ausstellung im Wiener Dom- und Diözesanmuseum umfasst etwa 70 Exponate, die einen Einblick in die Kunst Armeniens geben, eine der ältesten christlichen Kulturlandschaften der Welt. Unter den Ausstellungsobjekten befinden sich Handschriften, Reliquienbehälter und Schreine in verschiedenen Formen, gestickte Altartücher, Elfenbeinschnitzereien, Reisealtäre, kostbare Goldschmiedearbeiten für Buchdeckel. Die ältesten Exponate stammen aus dem 10. Jahrhundert.

Hommage an armenische Kirche

Die von der Stiftung "Pro Oriente" in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum durchgeführte Ausstellung sei eine "Hommage an die armenische Kirche und Kultur", so Hans Marte, geschäftsführender Präsident von "Pro Oriente". Seit mehr als 35 Jahren sei "Pro Oriente" um den Dialog und gute Beziehungen mit den Kirchen des Ostens bemüht, und gerade mit der armenisch-apostolischen Kirche gebe es außerordentlich gute Kontakte. Neben dem Dialog mit den Kirchen des Ostens habe es sich "Pro Oriente" auch zur Aufgabe gemacht, diese Kirchen in Österreich bekannt zu machen. Marte: "Was könnte die Bedeutung dieser 1.700 Jahre alten Kirche deutlicher sichtbar machen als diese prachtvolle Ausstellung?"

"Unermesslicher Wert"

Gerhard Ederndorfer, Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, unterstreicht den besonderen Wert der gezeigten Exponate. Sie seien von "höchster künstlerischer Qualität und unermesslichem Wert". Für die nächsten drei Monate werden sie mit einigen österreichischen kirchlichen Exponaten des Museums wetteifern. Zum ersten Mal tritt Kirchenkunst aus Ost und West damit unter einem Dach in Wechselwirkung. Ederndorfer: "Der gegenseitige kulturelle Austausch zwischen Orient und Okzident wird so deutlich. Beziehungen hat es immer gegeben". So habe die Romanik ihre Wurzeln im Orient, während einige Jahrhunderte später gotische Elemente ihren Weg zurück Richtung Osten fanden. "Das sieht man zum Beispiel an armenischen Kelchfüßen mit gotischen Elementen", so Ederndorfer.

Erster christlicher Staat der Welt

Die Ausstellung ist der Abschluss der Feierlichkeiten zum 1.700-Jahr-Jubiläum der armenischen Kirche, das 2001 gefeiert wurde. Die armenische Kirche führt ihren Ursprung auf die Apostel Bartholomäus und Thaddäus zurück, die um 50-60 n.Chr. als Prediger nach Armenien kamen und dort den Märtyrertod fanden. Zweieinhalb Jahrhunderte später ließ sich König Tiridates III. taufen und erklärte im Jahre 301 das Christentum zur Staatsreligion. Damit wurde Armenien der erste christliche Staat der Welt.

 

Info:

Die Ausstellung "Gold aus Armenien" ist von 17. April bis 13. Juli geöffnet. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Adresse: Wiener Dom- und Diözesanmuseum, Stephansplatz 6, 1010 Wien.

 

 
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