Ausstellung "Gold aus Armenien" in Wien
70 Exponate geben einen umfassenden Einblick in die Kunst Armeniens. Die
Ausstellung wird auch als "Zeichen der Verbundenheit zwischen der
armenischen und der österreichischen Kirche" gesehen.
Die Ausstellung "Gold aus Armenien" sei ein deutliches Zeichen
der Verbundenheit zwischen der armenischen Kirche und der Kirche in
Österreich. Das betonte der armenisch-apostolische Erzbischof Mesrob
Krikorian am Montag im Gespräch mit "Kathpress". Die Exponate
seien Ausdruck des christlichen Glaubens, den die Armenier über
Jahrhunderte hinweg trotz schwierigster Umstände bewahrt hätten. Insofern
sei die Ausstellung auch "Ausdruck der Stärke und des Willens des
armenischen Volkes", so Krikorian.
70 Exponate
Die Ausstellung im Wiener Dom- und Diözesanmuseum umfasst etwa 70
Exponate, die einen Einblick in die Kunst Armeniens geben, eine der
ältesten christlichen Kulturlandschaften der Welt. Unter den
Ausstellungsobjekten befinden sich Handschriften, Reliquienbehälter und
Schreine in verschiedenen Formen, gestickte Altartücher,
Elfenbeinschnitzereien, Reisealtäre, kostbare Goldschmiedearbeiten für
Buchdeckel. Die ältesten Exponate stammen aus dem 10. Jahrhundert.
Hommage an armenische Kirche
Die von der Stiftung "Pro Oriente" in Zusammenarbeit mit dem
Diözesanmuseum durchgeführte Ausstellung sei eine "Hommage an die
armenische Kirche und Kultur", so Hans Marte, geschäftsführender
Präsident von "Pro Oriente". Seit mehr als 35 Jahren sei
"Pro Oriente" um den Dialog und gute Beziehungen mit den Kirchen
des Ostens bemüht, und gerade mit der armenisch-apostolischen Kirche gebe
es außerordentlich gute Kontakte. Neben dem Dialog mit den Kirchen des
Ostens habe es sich "Pro Oriente" auch zur Aufgabe gemacht, diese
Kirchen in Österreich bekannt zu machen. Marte: "Was könnte die
Bedeutung dieser 1.700 Jahre alten Kirche deutlicher sichtbar machen als
diese prachtvolle Ausstellung?"
"Unermesslicher Wert"
Gerhard Ederndorfer, Direktor des Dom- und Diözesanmuseums,
unterstreicht den besonderen Wert der gezeigten Exponate. Sie seien von
"höchster künstlerischer Qualität und unermesslichem Wert".
Für die nächsten drei Monate werden sie mit einigen österreichischen
kirchlichen Exponaten des Museums wetteifern. Zum ersten Mal tritt
Kirchenkunst aus Ost und West damit unter einem Dach in Wechselwirkung.
Ederndorfer: "Der gegenseitige kulturelle Austausch zwischen Orient und
Okzident wird so deutlich. Beziehungen hat es immer gegeben". So habe
die Romanik ihre Wurzeln im Orient, während einige Jahrhunderte später
gotische Elemente ihren Weg zurück Richtung Osten fanden. "Das sieht
man zum Beispiel an armenischen Kelchfüßen mit gotischen Elementen",
so Ederndorfer.
Erster christlicher Staat der Welt
Die Ausstellung ist der Abschluss der Feierlichkeiten zum
1.700-Jahr-Jubiläum der armenischen Kirche, das 2001 gefeiert wurde. Die
armenische Kirche führt ihren Ursprung auf die Apostel Bartholomäus und
Thaddäus zurück, die um 50-60 n.Chr. als Prediger nach Armenien kamen und
dort den Märtyrertod fanden. Zweieinhalb Jahrhunderte später ließ sich
König Tiridates III. taufen und erklärte im Jahre 301 das Christentum zur
Staatsreligion. Damit wurde Armenien der erste christliche Staat der Welt.