Mitteleuropäischer Katholikentag

Polen

 

Fläche: 312.685 km²

Einwohner: 38,650.000

Konfessionen: 91% Katholiken,

2% Orthodoxe, kleine evangelische und altkatholische Minderheiten

Landespatrone: Muttergottes von Tschenstochau, Adalbert (Wojciech), Stanislaus

Hauptstadt: Warszawa (Warschau)

Bischof der Hauptstadt: Jozef Kardinal Glemp, Erzbischof von Warszawa

Kathedrale der Hauptstadt: St. Johannes der Täufer

Vorsitzender der Bischofskonferenz: Jozef Kardinal  Glemp, Erzbischof von Warszawa

Kirchenstruktur: 14 Erzdiözesen, 25 Diözesen, 1 Militärordinariat, 1  griechisch-katholische

Erzdiözese und 2 Diözesen

 

Die Geschichte der katholischen Kirche in Polen beginnt mit der Taufe des Fürsten Mieszko I. im Jahr 966. Unter Mieszko wurde die Religion zu einem wesentlichen Faktor des nun entstehenden unabhängigen, zentralisierten polnischen Staates, dessen Verwaltungsstruktur parallel zur kirchlichen aufgebaut wurde. Im Mittelalter wurde Polen zu einer wichtigsten politischen Mächte in Zentraleuropa.

„Goldenes Zeitalter“

In der frühen Neuzeit gehörte die in Personalunion in Polen und Litauen herrschende Jagellonendynastie zu den mächtigsten Großmächte Europas. Polen erlebte eine wirtschaftliche, kulturelle und politische Blüte. Im "Goldenen Zeitalter" wurde Polen eines der Zentren der europäischen Renaissance. Das hohe Niveau der polnischen Wissenschaft dieser Zeit belegt u.a. das damals revolutionäre Werk von Michael Kopernikus "Über die Bewegungen der Himmelskörper".

Toleranz

Gegenüber den religiösen Erneuerungen des 15. und 16. Jahrhunderts erwies sich Polen sehr offen und zahlreiche Religionsflüchtlinge kamen ins Land. Ausdruck der religiösen Toleranz ist besonders die sogenannte „Warschauer Konföderation“ (unterzeichnet 1573), die die Gleichberechtigung der Protestanten gegenüber den Katholiken garantierte. Berühmt wurde die Aussage des letzten Königs der Jagellonen-Dynastie, Zygmunt August (Sigismund August), "Ich bin nicht der König eures Gewissens".

Teilungen

Die seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts immer wieder andauernden Kriege Polens mit Nachbarstaaten führten zu einer politischen und militärischen Schwächung des Landes. Im 18. Jahrhundert wurde das polnische Staatsgebiet in mehreren Etappen zwischen den mächtigen Nachbarn (Russland, Preußen und Österreich) aufgeteilt. 

Erfolglose Aufstände

Im 19. Jahrhundert blieb das von Napoleon gegründete Herzogtum Warschau nur ein kurzes historisches Intermezzo (1807-1815). Am Wiener Kongress wurde die neuerliche Aufteilung des Landes beschlossen. Der größte Teil des Landes wurde zum „Königreich Polen“, das mit Russland in Personalunion vereint war (der Zar von Russland war zugleich König von Polen). Aus den restlichen polnischen Gebieten wurde das Großherzogtum Posen (unter der Führung Preußen) und die freie Stadt Krakau unter dem "Schutz" aller drei Teilungsmächte gegründet. Im 19. Jahrhundert folgten einige Aufstände gegen die fremden Herrscher, die aber alle scheiterten. 

Unabhängigkeit

Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Polen wieder seine Unabhängigkeit – abermals nur für kurze Zeit. Mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen (17.09 1939) begann der Zweite Weltkrieg, unter dem Polen ganz besonders zu leiden hatte: etwa 3 Millionen polnische Juden und über 2 Millionen Polen wurden von den Nazis ermordet; einige hunderttausend Polen und Juden wurden von den Sowjets deportiert.

Kommunismus und Demokratie

Der nach dem Weltkrieg neu entstandene polnische Staat bestand nur noch aus 4/5 des Territoriums seines Vorgängers, da der östliche Landesteil der Sowjetunion zufiel. Unter den neuen, kommunistischen Herrschern hatte auch die Kirche stark zu leiden. Aufgrund der enormen wirtschaftlichen Probleme innerhalb des Landes kam es 1980 zu Streiks unter den polnischen Arbeitern und zur Gründer der Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“ mit ihrem charismatischen Anführer Lech Walensa. Die kommunistische Führung reagierte zunächst mit der Ausrufung des Kriegszustandes und der Inhaftierung der Gewerkschaftsfunktionäre. Die wirtschaftliche Lage konnte aber nicht verbessert werden und 1988 kam es abermals zu Streiks und schließlich zu Wahlen, bei denen die „Solidarnosc“ gewann. Polen wurde zur Demokratie und Lech Walensa 1990 zum Präsidenten gewählt. Eine entscheidende Rolle für das von Polen ausgehende Ende des kommunistischen Totalitarismus in Osteuropa spielte Karol Wojtyla (1979 als Johannes Paul II. zum ersten nichtitalienischen Papst seit 500 Jahren gewählt). Immer wieder setzte sich der Papst für die Freiheitsbestrebungen seiner Landsleute ein.

 

 

 
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