In Bangladesch fühlt sich die christliche Minderheit nach den Wahlen
vom 1. Oktober starkem Druck ausgesetzt. Darauf hat das internationale
katholische Hilfswerk "Kirche in Not/Ostpriesterhilfe" in München
hingewiesen.
In der Hauptststadt Dacca hätten sich kürzlich 50 christliche
Führungspersönlichkeiten getroffen und "die Unterdrückung der
Minderheiten" beklagt, die auf die Wahl gefolgt sei. Der neuen
Regierungskoalition des südasiatischen Landes gehören auch zwei
islamistische Parteien an. Im Wahlkampf hätten diese Parteien das Ziel
einer "Islamischen Republik" propagiert. Allerdings wird die
Vierer-Koalition von der nicht- islamistischen Nationalpartei (BNP)
beherrscht.
Offiziell: Religiöse Toleranz
In Bangladesch ist der Islam Staatsreligion, andere Religionen sind aber
zugelassen. Dennoch werden nach einem Bericht von "Kirche in Not"
Konversionen zum Christentum und die Verbreitung anderer
Glaubensüberzeugungen erschwert. Fast 90 Prozent der Einwohner sind
Muslime, neun Prozent Hindus. Der christliche Bevölkerungsanteil liegt
"Kirche in Not" zufolge bei 0,3 Prozent, zwei Drittel davon seien
Katholiken