News 28.  02. 2002

Unierter ukrainischer Kardinal Husar kommt nach Österreich

Das Oberhaupt der ukrainisch-katholischen unierten Kirche, Kardinal Lubomyr Husar, wird demnächst Österreich besuchen.

Der Großerzbischof von Lemberg wird sich laut "Kathpress" vom 7. bis 11. März in Österreich aufhalten und dabei Salzburg, Innsbruck und Wien besuchen. Am 7. März hält Kardinal Husar an der Salzburger Universität bei einem akademischen Festakt zum Thomas-Fest einen Vortrag über die kirchliche Situation in der Ukraine nach dem Besuch Papst Johannes Pauls II. Am 8. März berichtet Husar ebenfalls in Salzburg bei einem akademischen Gespräch an der Katholisch-Theologischen Fakultät über die pastorale Lage in der Großeparchie Lemberg.

Treffen mit ukrainischen Studenten in Innsbruck

Tags darauf fährt der Lemberger Großerzbischof nach Innsbruck, um im Priesterseminar "Canisianum" und im Redemptoristenkolleg ukrainische Studenten zu besuchen, die in der Tiroler Landeshauptstadt Theologie studieren.

Zu Gast bei Kardinal Schönborn

Anschließend reist Kardinal Husar nach Wien, wo er Gast von Kardinal Christoph Schönborn im Erzbischöflichen Palais ist; Kardinal Schönborn ist ja auch Ordinarius für die griechisch-katholischen, zumeist aus der Ukraine stammenden Gläubigen in Österreich. Am Sonntag, 10. März, feiert der Großerzbischof in der griechisch-katholischen Pfarrkirche St. Barbara im ersten Wiener Gemeindebezirk eine festliche Pontifikalliturgie, bei der auch Kardinal Franz König anwesend sein wird. Am diesem Sonntag und Montag, den 11. März sind Begegnungen Kardinal Husars mit Kardinal Schönborn, mit dem EU-Beauftragten für den Balkan-Stabilitätspakt, Erhard Busek, mit der Österreichisch-Ukrainischen Gesellschaft sowie mit der Stiftung "Pro Oriente" vorgesehen.

Ökumenische Aufgeschlossenheit

Die Synode der (seit der Union von Brest 1596) mit Rom unierten ukrainischen Kirche des byzantinischen Ritus hat im Jänner 2001 den Lemberger Weihbischof Lubomyr Husar zum Nachfolger des im Dezember 2000 verstorbenen Großerzbischofs von Lemberg, Kardinal Myroslaw Lubatschiwskyj, bestellt. Die Wahl wurde kurz darauf von Papst Johannes Paul II. bestätigt. Husar war nach dem Tod Lubatschiwskyjs bereits mit der vorübergehenden Kirchenleitung betraut worden. Großerzbischof Husar gilt als ökumenisch offen. Seine Wahl galt daher auch als Signal im Konflikt zwischen der orthodoxen und der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine.

Streit um Kirchen und Pfarren

Als die unierte Kirche 1990 nach mehr als vier Jahrzehnten Verbot in der Ukraine wieder zugelassen wurde, war es zu einem manchmal handgreiflichen Streit um Gotteshäuser und Pfarren gekommen. Der Konflikt belastet bis heute die Beziehungen speziell zwischen Moskau und Rom und konnte auch nicht beim Besuch des Papstes in der Ukraine im Juni 2001 gelöst werden.

Studien in den USA und Italien

Lubomyr Husar wurde 1933 in Lemberg geboren. Er empfing 1958 in Stamford in den USA die Priesterweihe und dozierte anschließend am Seminar der dortigen ukrainischen Eparchie. Nach Seelsorge-Aufgaben in den USA studierte er von 1969 bis 1972 an der Urbaniana-Universität in Rom. 1985 ernannte Kardinal Lubatschiwskyj - der damals noch im römischen Exil residierte - Husar zu seinem Generalvikar. 1994 kehrte Husar in seine Heimat zurück. 1995 wurde er Exarch in Kiew. Ein Jahr später berief ihn die Synode seiner Kirche zum Weihbischof am Sitz des Großerzbischofs.

 

 
Weitere News zum Thema:

25. 06. 01: Papst auf Besuch in der Ukraine

24. 06. 01. Entschuldigung des Papstes

22. 06. 01 94. Auslandsreise: Papst besucht trotz Protesten die Ukraine

20. 06. 01 Papst-Reise in Ukraine: Ein riskantes Unternehmen

15. 06. 2001: Tausende Ukrainer protestieren erneut gegen Papstbesuch

 

 

 

 

 
Seitenanfang 
weitere News