News 22. 05. 2002

Geschwächter Papst kann in Aserbaidschan keine Begrüßungsrede halten

Papst Johannes Paul II. hat am Mittwoch zum Auftakt seines Besuches in Aserbaidschan die Begrüßungsrede auf dem Flughafen von Baku nicht selbst halten können. Die Ansprache wurde von einem Helfer verlesen.

Der an der Parkinsonschen Krankheit leidende 82- Jährige machte einen sehr geschwächten Eindruck, als er von Staatspräsident Geidar Alijew mit militärischen Ehren empfangen wurde. Auf einem rollenden Podest, das bisher nur im Vatikan verwendet wurde, wurde Johannes Paul II. über das Flugfeld bewegt. Zuvor hatte er mit Hilfe einer Hebebühne die Sondermaschine der italienischen Fluglinie Alitalia verlassen, da er wegen seiner schweren Gehbehinderung nicht selbst aus dem Flugzeug steigen konnte. Bereits zum Besteigen der Maschine in Rom hatte er eine Hebebühne benutzt.

"Echter Friede zwischen Aserbaidschan und Armenien"

In der verlesenen Begrüßungsrede wurde ein "echter Frieden" zwischen Aserbaidschan und der Nachbarrepublik Armenien gefordert. Die beiden Länder befinden sich wegen der auf aserbaidschanischem Gebiet gelegenen und von den christlichen Armeniern bewohnten Enklave Berg- Karabach im Konflikt. Zudem forderte er in dem überwiegend von Muslimen bewohnten Land alle Religionsführer auf, gegen Gewalt einzutreten. "Ich möchte meine Freude ausdrücken, dass Gott mir das Geschenk gegeben hat, in dieses Land zu kommen", so der Papst-Text, der von einem Helfer verlesen wurde.

Nur rund 150 Katholiken in Aserbaidschan

In Aserbaidschan gibt es kaum Katholiken. Ihre Zahl wird vom Vatikan auf etwa 150 geschätzt. Es handelt sich um die 96. Reise des Papstes ins nicht-italienische Ausland und um seine erste Auslandsreise seit acht Monaten. Am Donnerstag will Johannes Paul II. nach Bulgarien weiterreisen, von wo er am Sonntag nach Rom zurückkehren wird.

 
 
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Biographie:

- Johannes Paul II.

 

 

 

 
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