News 22. 07. 2002

Kosovo: Bischof Artemije besteht auf Wiederaufbau der Klöster

Der orthodoxe Bischof Artemije befürchtet, dass der Wiederaufbau der zerstörten Gotteshäuser im Kosovo verhindert werden könnte. In einem Brief an den UNMIK- Verwalter Michael Steiner kritisiert er die geringe Unterstützung durch die KFOR Truppen.

Der für den Kosovo zuständige orthodoxe Bischof Artemije (Radosavljevic) besteht auf dem Recht der Kirche, die nach dem Einmarsch der internationalen Truppen von den Albanern zerstörten Gotteshäuser und Klöster wieder aufzubauen. Nach jüngsten Vorfällen in den Ruinen des berühmten Kosmas-und-Damian-Klosters in Zociste richtete der Bischof ein entsprechendes Schreiben an Michael Steiner, den Chef der UMNIK (United Nations Interim Administration Mission in Kosovo). In den letzten Tagen hatte der Bischof laut Kathpress mehrfach seine ernste Sorge bekundet, dass die "nicht konstruktive Haltung der KFOR" letzten Endes dazu führen werde, dass aus dem Kosovo eine "monoethnische albanische Gesellschaft" wird.

Deutscher KFOR - General verweigerte Schutz der Aufbauarbeiten

Nach einem Vorfall, bei dem ein in den Ruinen des Klosters zelebrierter Gottesdienst trotz des Schutzes der KFOR-Truppen von Albanern durch Flüche, Schreiorgien, Pfeifkonzerte und Steinwürfe gestört wurde, ist jedoch das Verhältnis zwischen Bischof und KFOR Truppen getrübt. Nachdem die orthodoxen Gläubigen das Klostergelände verlassen hatten, wurden die Ruinen von den Albanern angezündet, da die deutschen KFOR-Soldaten das Gelände unbewacht zurück ließen. In der Folge kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Bischof Artemije und dem deutschen General Wolf-Dieter Skodowski, der sich weigerte, den Schutz der Wiederaufbauarbeiten in Zociste zu garantieren. Auch eine persönliche Aussprache zwischen dem Bischof und dem General im Kloster Gracanica am vergangenen Freitag brachte keine Annäherung der Standpunkte.

Festhalten an Wiederaufbau von entscheidender Bedeutung

In seinem Brief an Steiner unterstrich der orthodoxe Bischof, dass der Wiederaufbau der Klöster von hoher Bedeutung sei, wenn man tatsächlich eine Rückwanderung serbischer Flüchtlinge in den Kosovo erreichen wolle. Daher werde er auch trotz aller Schwierigkeiten an seinen Wiederaufbauplänen festhalten: "Das ist unser unbestreitbares Recht, das sowohl durch die Erklärungen der Menschenrechte wie durch die UNO-Sicherheitsrats-Resolution Nr. 1244 garantiert wird". Die Opposition albanischer Funktionäre könne kein legitimes Hindernis darstellen und dürfe nicht hingenommen werden.

 

 

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