News 30.  12. 2002

"Pax-Christi"-Appell zum kirchlichen Weltfriedenstag am 1. Jänner

Anlässlich des kirchlichen Weltfriedenstages am 1. Jänner appelliert die österreichische Sektion der katholischen Friedensbewegung "Pax Christi" in einer Erklärung an alle Christen, den "offenkundig vorbereiteten Krieg gegen den Irak nicht einfach zur Kenntnis zu nehmen".

"Pax Christi"-Vizepräsident Severin Renoldner erinnert daran, dass im Nahen Osten bereits jetzt Millionen von Menschen - unter ihnen viele Christen unterschiedlicher Bekenntnisse - durch Terror und Unterdrückung leiden. Der 1. Jänner sollte - so Renoldner - zu einem Gebetstag für diese Menschen gemacht werden. In den letzten Wochen hätten sich die Anzeichen verdichtet, dass ein Krieg gegen den Irak auf jeden Fall geführt werden soll, gleichgültig, welches Ergebnis die Waffeninspektionen dort erbringen, bedauert "Pax Christi"-Österreich. Dieser Krieg wäre ein "immenser Unrechtsakt der westlichen Welt". Das Regime im Irak sei diktatorisch, aber die Gewalt gegen den Irak würde Millionen von schuldlosen Menschen betreffen.

Irak-Krieg ist mit der christlichen Ethik unvereinbar

Nach kirchlichen Schätzungen seien allein die Todesopfer auf Grund der Hungersnot – wesentlich mitverursacht durch das Wirtschaftsembargo - mit einer Million Menschen seit 1992 zu beziffern. Wenn die UNO schon heute für 900.000 Flüchtlinge Vorkehrungen trifft und mit ungezählten Todesopfern gerechnet wird, so müsse "klar und deutlich" daran erinnert werden sagen, dass der Irak-Krieg "ein schweres Unrecht darstellt und mit der christlichen Ethik nicht vereinbar ist".

Katholiken demonstrieren am 1.Jänner in Rom für den Frieden

Zu einer Friedensdemonstration in Rom am 1. Jänner haben 15 katholische Gruppierungen aufgerufen. Dies berichtet die Agentur "kathpress" am Sonntag. Die Initiative geht von der internationalen Gemeinschaft Sant'Egidio aus, die damit die Botschaft des Papstes zum kirchlichen Weltfriedenstag unterstreichen will.

"Pacem in terris"

Die Demonstration beginnt um 10.30 Uhr an der Chiesa Nuova im Stadtzentrum und führt über den Tiber zum Vatikan, wo Johannes Paul II. zeitgleich die Messe zum katholischen Weltfriedenstag feiert. Das Motto der Veranstaltung lautet "Pacem in terris" (Friede auf Erden), in Erinnerung an die gleichnamige Abrüstungs-Enzyklika von Papst Johannes XXIII. aus dem Jahr 1963.

Papst gegen Irak-Krieg

Papst Johannes Paul II. rief zuletzt in seiner Botschaft zum Weihnachtsfest zur Verhinderung eines Krieges gegen den Irak auf. "Mit gutem Willen wäre der Konflikt vermeidbar", so das Kirchenoberhaupt wörtlich.

 

 

 

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