News 31.  12. 2002

Die Bibel – ein faszinierendes Buch, nicht nur für Gläubige

Nicht nur für gläubige Menschen war und ist die ein Bibel wichtiges Buch. Auch zahlreiche Skeptiker und Atheisten haben sich ihrem Bann nicht entziehen können. (Von Erhard Böttcher/dpa).

Welches Buch ihn am meisten beeinflusst habe, wurde der Schriftsteller Bertolt Brecht gefragt. "Sie werden lachen: die Bibel", bekannte der Kommunist. Sie sei eine "Sammlung von aufregenden Geschichten, Generationskonflikten, Mord und Totschlag, gipfelnd im Hohelied der Liebe". Brecht und viele andere Dichter schöpften Stoff aus der Themenfülle der Bibel. 

Inspiration für Literaten und Maler

Das Buch inspirierte Heinrich Heine zur Ballade "Belsazar"; Thomas Mann schrieb einen Josephsroman. Traktate zu Jesus und seiner Botschaft sind nicht zu zählen. Tausende Bilder von den Ikonen über Rembrandt bis zu Marc Chagall gäbe es ohne die Bibel nicht. Das musikalische Werk von Bach, Händel, Mozart und anderen Komponisten wäre ohne deren Inspiration deutlich ärmer.

Philosoph Fichte: Zur Bibel muss alle Philosophie am Ende wieder zurück

Der Publizist Rudolf Augstein neigte zur Ironie, doch Gestalt und Format des Jesus von Nazareth ließen ihn nie los. Die Bibel war für ihn "das menschlichste, das vielfältigste, das tiefste und höchste Erzählwerk der Welt". Der Denker Johann Gottlieb Fichte sah in der Bibel Erkenntnisse, "zu denen alle Philosophie am Ende doch wieder zurück muss". Der Theologe Sören Kierkegaard mahnte: "Die Bibel ist nicht dazu da, dass wir sie kritisieren, sondern dazu, dass sie uns kritisiert." Der Autor Mark Twain räumte ein, "dass mich gerade diejenigen Bibelstellen beunruhigen, die ich verstehe".

Shakespeare: "Selbst der Teufel zitiert aus der Bibel"

Beeindruckt zeigte sich auch sein Kollege William Shakespeare: "Um sein Ziel zu erreichen, zitiert selbst der Teufel aus der Bibel." Der von den Nazis ermordete Theologe Dietrich Bonhoeffer meinte, die Bibel allein sei "die Antwort auf alle unsere Fragen". Franziskus von Assisi hatte bereits betont: "Die Heilige Schrift lesen, heißt von Christus Rat holen." Der Reformator Martin Luther bekannte, er finde "noch alle Tage etwas Neues drinnen". Und Immanuel Kant erklärte feierlich: "Die Bibel ist mein edelster Schatz, ohne den ich elend wäre."

Begründung von Kreuzzügen und Nächstenliebe

Etliche Personen der Bibel haben Gewicht für Juden, Christen und Muslime: Abraham, Ismail, Joseph, Mose und Jesus. Die christliche Botschaft krempelte das Römische Reich um, musste aber auch herhalten zur Begründung für blutige Kreuzzüge, fanatische Hexenverfolgung, konfessionellen Zwist, gnadenlose Inquisition und lästerliche Zeugnisse von Diktatoren. Die Bibel bildet die Grundlage für Caritas und Diakonie. Sie ist manchen wechselhaften Interpretationen und Missverständnissen zum Trotz die wesentliche sittliche Grundlage für viele staatliche Verfassungen. Auch berühmte Sportler und Sänger bekennen sich zur Basis der Bibel.

Gandhi: Die Bibel enthält Dynamit

Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi mahnte: "Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen, dieser kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur ist - sonst weiter nichts."

 

 

 
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