Die Bibel – ein faszinierendes Buch, nicht nur für Gläubige
Nicht nur für gläubige Menschen war und ist die ein Bibel wichtiges
Buch. Auch zahlreiche Skeptiker und Atheisten haben sich ihrem Bann nicht
entziehen können. (Von Erhard Böttcher/dpa).
Welches Buch ihn am meisten beeinflusst habe, wurde der Schriftsteller
Bertolt Brecht gefragt. "Sie werden lachen: die Bibel", bekannte
der Kommunist. Sie sei eine "Sammlung von aufregenden Geschichten,
Generationskonflikten, Mord und Totschlag, gipfelnd im Hohelied der
Liebe". Brecht und viele andere Dichter schöpften Stoff aus der
Themenfülle der Bibel.
Inspiration für Literaten und Maler
Das Buch inspirierte Heinrich Heine zur Ballade "Belsazar";
Thomas Mann schrieb einen Josephsroman. Traktate zu Jesus und seiner
Botschaft sind nicht zu zählen. Tausende Bilder von den Ikonen über
Rembrandt bis zu Marc Chagall gäbe es ohne die Bibel nicht. Das
musikalische Werk von Bach, Händel, Mozart und anderen Komponisten wäre
ohne deren Inspiration deutlich ärmer.
Philosoph Fichte: Zur Bibel muss alle Philosophie am Ende wieder zurück
Der Publizist Rudolf Augstein neigte zur Ironie, doch Gestalt und Format
des Jesus von Nazareth ließen ihn nie los. Die Bibel war für ihn "das
menschlichste, das vielfältigste, das tiefste und höchste Erzählwerk der
Welt". Der Denker Johann Gottlieb Fichte sah in der Bibel Erkenntnisse,
"zu denen alle Philosophie am Ende doch wieder zurück muss". Der
Theologe Sören Kierkegaard mahnte: "Die Bibel ist nicht dazu da, dass
wir sie kritisieren, sondern dazu, dass sie uns kritisiert." Der Autor
Mark Twain räumte ein, "dass mich gerade diejenigen Bibelstellen
beunruhigen, die ich verstehe".
Shakespeare: "Selbst der Teufel zitiert aus der Bibel"
Beeindruckt zeigte sich auch sein Kollege William Shakespeare: "Um
sein Ziel zu erreichen, zitiert selbst der Teufel aus der Bibel." Der
von den Nazis ermordete Theologe Dietrich Bonhoeffer meinte, die Bibel
allein sei "die Antwort auf alle unsere Fragen". Franziskus von
Assisi hatte bereits betont: "Die Heilige Schrift lesen, heißt von
Christus Rat holen." Der Reformator Martin Luther bekannte, er finde
"noch alle Tage etwas Neues drinnen". Und Immanuel Kant erklärte
feierlich: "Die Bibel ist mein edelster Schatz, ohne den ich elend
wäre."
Begründung von Kreuzzügen und Nächstenliebe
Etliche Personen der Bibel haben Gewicht für Juden, Christen und
Muslime: Abraham, Ismail, Joseph, Mose und Jesus. Die christliche Botschaft
krempelte das Römische Reich um, musste aber auch herhalten zur Begründung
für blutige Kreuzzüge, fanatische Hexenverfolgung, konfessionellen Zwist,
gnadenlose Inquisition und lästerliche Zeugnisse von Diktatoren. Die Bibel
bildet die Grundlage für Caritas und Diakonie. Sie ist manchen
wechselhaften Interpretationen und Missverständnissen zum Trotz die
wesentliche sittliche Grundlage für viele staatliche Verfassungen. Auch
berühmte Sportler und Sänger bekennen sich zur Basis der Bibel.
Gandhi: Die Bibel enthält Dynamit
Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi mahnte: "Ihr Christen
habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte
Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen, dieser
kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob
es bloß ein Stück guter Literatur ist - sonst weiter nichts."
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