Die Bibel bricht alle Rekorde
Die Heilige Schrift der Christen ist das meistgedruckte und
meistverbreitete Buch der Geschichte. Ein "Kathpress"-Korrespondentenbericht
von Alexander Brüggemann.
Sie ist ein Millionen-Buch, das meistgedruckte und meistverbreitete der
Geschichte: die Heilige Schrift der Christen, die im kommenden Jahr in den
deutschsprachigen Ländern im Mittelpunkt des "Jahres der Bibel"
stehen wird. Die Bibel ist heute vollständig in 392 Sprachen und in Teilen
in weitere 2.287 Sprachen übersetzt. Und obwohl es weltweit rund 6.500
Sprachen und Dialekte gibt, decken bereits die knapp 400 vollständigen
Übersetzungen mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung ab: In riesigen
Vielvölkerstaaten wie Russland oder Indien wird die Amtssprache (russisch
bzw. englisch) von allen verstanden. Dennoch wirkt das Wort Gottes in der
eigenen Sprache doch unmittelbarer - ein Grund, warum zurzeit in 672
Sprachen weltweit Übersetzungsprojekte laufen.
Erste Bibelgesellschaft wurde 1710 gegründet
Seit 1710 Carl Hildebrandt Freiherr von Canstein (1667-1719) in Halle die
erste Bibelgesellschaft gründete und in der hauseigenen Druckerei
massenhaft Bibeln zum Selbstkostenpreis produzierte, entstanden weltweit
nationale und regionale Bibelgesellschaften verschiedenster Prägung. 1946
schlossen sich rund 130 dieser nationalen Bibelgesellschaften unter dem Dach
des Weltbundes der Bibelgesellschaften ("United Bible Societies",
UBS) zusammen. In Gestalt der Katholischen Weltbibel-Föderation gibt es ein
katholisches Gegenstück.
Rekordverdächtiges in der Bibel
Doch nicht nur bei der Verbreitung, auch inhaltlich kann die Bibel mit
allerlei Superlativen aufwarten. Sie ist mit 386 Einträgen allein im Duden
"Zitate und Aussprüche" die Bonmot-Lieferantin Nummer eins und
bietet in vielerlei Hinsicht mehr als das Guinness-Buch der Rekorde. Hier
finden sich die ältesten Männer (Methusalem mit 969 Jahren, gefolgt von
Noah mit 950), die größten (Goliath mit 2,93 Meter) und die reichsten
(König Salomo mit jährlich 24 Tonnen Gold auf der Einnahmenseite).
Die Bibel ist auch ein Internet-Hit
Die Suchmaschine "Google" zeigt beim Begriff "Bibel"
mehr als eine halbe Million Fundstellen an, beim englischen "bible"
sind es sogar mehr als elf Millionen. Unter "Heilige Schrift"
finden sich immer noch mehr als 19.000 Einträge, "Neues
Testament" kommt auf rund 17.000 und "Altes Testament" auf
16.000 Fundstellen.
Zahlreiche Bibelversionen sind online
Wer den Text der deutschen Einheitsübersetzung am Bildschirm lesen will,
wird unter www.bibelwerk.de fündig. Das Katholische Bibelwerk bietet hier
den kompletten Text des Alten und Neuen Testaments, der mit Eingabe von
Buch, Kapitel und Vers aufgerufen werden kann. Außerdem gibt es eine
"Gebrauchsanweisung", etliche Materialien zur Bibel, Landkarten
und vieles mehr. Freunde der Luther-Bibel werden beim evangelischen Pendant,
der Deutschen Bibelgesellschaft, unter www.dbg.de fündig. Neben der
revidierten Fassung der Luther-Übersetzung von 1984 in neuer
Rechtschreibung gibt es auch den Text der "Gute-Nachricht-Bibel"
in der Ausgabe aus dem Jahr 2000. Wer die genaue Stelle, die er sucht, nicht
kennt, kann Suchworte eingeben und bekommt alle Verse angezeigt, in denen
diese vorkommen. Nützlich sind auch die Angaben in der Rubrik
"Bibelwissen online".
Bibel-Konkordanz im Web
Hilfreich ist auch die Bibel-Konkordanz unter www.bibel-konkordanz.de.
Aus Copyright-Gründen verwendet sie zwar die nicht mehr ganz taufrischen
Texte der Luther-Bibel von 1912 und der englischen King-James-Bible. Doch
wer nicht in erster Linie wissenschaftlich arbeiten, sondern
"blättern" will, ist gut bedient. Die angegebenen Parallelstellen
lassen sich als "Querverweis" in einem eigenen Fenster öffnen.
Links zu mehr als hundert Bibelausgaben
Die größte Auswahl - 105 Ausgaben in 50 Sprachen - findet sich unter
www.diebibel.de, einem Projekt mit dem Ziel, alle bekannten Online-Ausgaben
zu erfassen und einen Link auf die entsprechende Seite bereitzustellen. So
gelangt man auch zum lateinischen oder - wenn man über einen entsprechenden
Zeichen-Satz verfügt - griechischen und hebräischen Text.
|