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News 20.
02. 2003 |
Deutscher Jesuit rief Vatikan 1934 zu klarem Wort gegen Hitler aufDer deutsche Jesuitenpater Friedrich Muckermann hat bereits 1934 dem späteren Papst Pius XII. mangelnden Widerstand gegen Adolf Hitler vorgeworfen. Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlichte am Donnerstag einen Brief Muckermanns an den Vatikan."Warum zieht die Kirche gegen den Nationalsozialismus nicht mit der gleichen Energie ins Feld, wie sie es gegen Bolschewismus und Sozialismus tut?", heißt es in einem Schreiben des deutschen Pater Friedrich Muckermann, der später im Vernichtungslager Dachau starb. Das Schreiben ging an den damaligen Kardinalsstaatssekretär im Vatikan, Eugenio Pacelli, der 1939 zum Papst gewählt wurde. "Es fehlt an Mut""Was ist das Problem für die Kirche? Oft fehlt es an Mut", heißt es in der italienischen Übersetzung des Briefs durch "La Repubblica". Der Jesuit Muckermann habe die Widerstandsgruppe "Der deutsche Weg" unterstützt, schreibt die Zeitung. Der Brief ist auf den 16. November 1934 datiert. Wörtlich schrieb Muckermann: "Die deutschen Bischöfe sind vorsichtig, Rom ist gescheitert, man glaubt, Rom erkennt nicht die Weltgefahr, die mit Adolf Hitler aufsteigt" und "das (deutsche) Volk ist vom Verhalten der Bischöfe enttäuscht". Edith Stein warnte Vatikan schon 1933Das weitgehende Schweigen und der mangelnde Widerstand der deutschen Bischöfe und des Vatikans gegen die Judenverfolgung der Nazis ist bis heute eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche. Im Zentrum der Kritik steht Pius XII. Der Vatikan hatte erst vor wenigen Tagen sein Archivmaterial über seine Beziehungen zu Deutschland in den Jahren 1922 bis 1939 freigegeben. Wie aus den Vatikanarchiven hervorgeht, forderte die deutsche Ordensfrau und spätere Heilige Edith Stein den Vatikan schon 1933 zu Protesten gegen die Judenverfolgung auf.
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