News 14. 03. 2003

Irak-Krise: Österreicher koordinieren Caritas-Hilfe in Syrien

Wiener Caritas-Direktor Michael Landau plädiert für gemeinsame Vorbereitung auf Flüchtlinge in Österreich.

Die österreichische Caritas entsendet angesichts des drohenden Irak-Krieges zwei Mitarbeiter der Katastrophenhilfe nach Syrien, um dort die Hilfe des weltweiten Caritasnetzwerkes zu koordinieren und gemeinsam mit anderen Partnerorganisationen die Versorgung der erwarteten irakischen Flüchtlinge zu unterstützen. Die Leiterin der Katastrophenhilfe, Sabine Wartha, und der Nahost-Koordinator Stefan Maier werden beim Aufbau eines Versorgungsnetzes für jene Menschen helfen, die nicht in den Flüchtlingslagern untergebracht sind.

Medikamente, Lebensmittel und Kleidung

"Viele werden versuchen, bei Familien oder Bekannten unterzukommen, denn die Flüchtlingslager sind für sie nur mehr der letzte Ausweg. Aber die Syrer können die vielen Menschen nicht alleine versorgen", so Maier, der am Samstag nach Damaskus abfliegen wird. Der Einsatz von Wartha beginnt am Mittwoch nächster Woche. Im Ernstfall werden vor allem Medikamente, Lebensmittel, Kleidung und Decken benötigt. "Wir können alles lokal einkaufen und so rasch helfen, wenn es notwendig ist", so Maier, der in den vergangenen Wochen in Syrien die Voraussetzungen für die Hilfsmaßnahmen geprüft hat.

Schon jetzt 40.000 Flüchtlinge

Die Zahl der Flüchtlinge, die aus dem bevölkerungsreichen Norden des Irak nach Syrien gelangen könnte, ist unbestimmt. Man rechnet aber mit bis zu einer halben Million Menschen, denn andere Länder haben ihre Grenzen bereits geschlossen oder sind schwerer erreichbar. Bereits jetzt haben 40.000 Iraker in Syrien Zuflucht gesucht. Viele von ihnen haben ihr Land in den vergangenen Monaten wegen der immer schwierigeren Lage verlassen. Für die Bedürftigsten unter ihnen hat die Caritas schon ein Hilfsprogramm gestartet.

„Wir sind vorbereitet“

Im Irak selbst bereitet sich die Caritas auf die Unterbringung von bis zu 45.000 Menschen vor, die innerhalb des Landes vor den Angriffen fliehen werden. Die irakische Caritas ist eine der wenigen staatlich anerkannten Hilfsorganisationen und kann daher auch im Kriegsfall mit mehr als 300 Mitarbeitern weiterarbeiten. "Wir hoffen noch immer, dass wir all die Vorbereitungen nicht benötigen werden und der Krieg nicht ausbricht. Aber wenn es tatsächlich zu einem Angriff kommt, dann sind wir vorbereitet und können helfen", so Sabine Wartha, die Leiterin der Caritas-Katastrophenhilfe.

Für Vorbereitung auch in Österreich

Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau drängt unterdessen auf Vorbereitungen für Flüchtlinge aus dem Irak auch in Österreich. Die Vorkehrungen müssten "jetzt" getroffen werden. Wenn die Flüchtlinge bereits "vor der Tür" stehen, sei es "zu spät". Landau schlug vor, leer stehende Häuser und Kasernen als Auffanglager einzurichten. Wichtig sei die koordinierte Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Hilfsorganisationen.  

 

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Caritas Wien

 

 
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