Irak-Krise: Österreicher koordinieren Caritas-Hilfe in Syrien
Wiener Caritas-Direktor Michael Landau plädiert für gemeinsame
Vorbereitung auf Flüchtlinge in Österreich.
Die österreichische Caritas entsendet angesichts des
drohenden Irak-Krieges zwei Mitarbeiter der Katastrophenhilfe nach Syrien,
um dort die Hilfe des weltweiten Caritasnetzwerkes zu koordinieren und
gemeinsam mit anderen Partnerorganisationen die Versorgung der erwarteten
irakischen Flüchtlinge zu unterstützen. Die Leiterin der
Katastrophenhilfe, Sabine Wartha, und der Nahost-Koordinator Stefan Maier
werden beim Aufbau eines Versorgungsnetzes für jene Menschen helfen, die
nicht in den Flüchtlingslagern untergebracht sind.
Medikamente, Lebensmittel und Kleidung
"Viele werden versuchen, bei Familien oder
Bekannten unterzukommen, denn die Flüchtlingslager sind für sie nur mehr
der letzte Ausweg. Aber die Syrer können die vielen Menschen nicht alleine
versorgen", so Maier, der am Samstag nach Damaskus abfliegen wird. Der
Einsatz von Wartha beginnt am Mittwoch nächster Woche. Im Ernstfall werden
vor allem Medikamente, Lebensmittel, Kleidung und Decken benötigt.
"Wir können alles lokal einkaufen und so rasch helfen, wenn es
notwendig ist", so Maier, der in den vergangenen Wochen in Syrien die
Voraussetzungen für die Hilfsmaßnahmen geprüft hat.
Schon jetzt 40.000 Flüchtlinge
Die Zahl der Flüchtlinge, die aus dem bevölkerungsreichen
Norden des Irak nach Syrien gelangen könnte, ist unbestimmt. Man rechnet
aber mit bis zu einer halben Million Menschen, denn andere Länder haben
ihre Grenzen bereits geschlossen oder sind schwerer erreichbar. Bereits
jetzt haben 40.000 Iraker in Syrien Zuflucht gesucht. Viele von ihnen haben
ihr Land in den vergangenen Monaten wegen der immer schwierigeren Lage
verlassen. Für die Bedürftigsten unter ihnen hat die Caritas schon ein
Hilfsprogramm gestartet.
„Wir sind vorbereitet“
Im Irak selbst bereitet sich die Caritas auf die
Unterbringung von bis zu 45.000 Menschen vor, die innerhalb des Landes vor
den Angriffen fliehen werden. Die irakische Caritas ist eine der wenigen
staatlich anerkannten Hilfsorganisationen und kann daher auch im Kriegsfall
mit mehr als 300 Mitarbeitern weiterarbeiten. "Wir hoffen noch immer,
dass wir all die Vorbereitungen nicht benötigen werden und der Krieg nicht
ausbricht. Aber wenn es tatsächlich zu einem Angriff kommt, dann sind wir
vorbereitet und können helfen", so Sabine Wartha, die Leiterin der
Caritas-Katastrophenhilfe.
Für Vorbereitung auch in Österreich
Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau drängt
unterdessen auf Vorbereitungen für Flüchtlinge aus dem Irak auch in Österreich.
Die Vorkehrungen müssten "jetzt" getroffen werden. Wenn die Flüchtlinge
bereits "vor der Tür" stehen, sei es "zu spät". Landau
schlug vor, leer stehende Häuser und Kasernen als Auffanglager
einzurichten. Wichtig sei die koordinierte Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern
und Hilfsorganisationen.
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Caritas Wien
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