Nuntius in Bagdad: Irak ist völlig zerstört
Durch plündernde Horden sei die Lage in Bagdad noch
"sehr gefährlich", so der Nuntius. Die Lage sei völlig unübersichtlich.
Der
Irak ist nach Worten des Apostolischen Nuntius in Bagdad, Erzbischof
Fernando Filoni, durch den Krieg völlig zerstört worden. Der Wiederaufbau
werde sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, sagte Filoni am Donnerstag in
Bagdad in einem von „Kathpress“ zitierten Telefonat mit der deutschen
Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das Wichtigste werde dabei der
Wiederaufbau des Bildungssektors sein.
Lage
„sehr gefährlich“
Die
aktuelle Lage in Bagdad beschrieb der Nuntius als "sehr gefährlich".
Horden plündernder Menschen zögen durch die Stadt, Recht und Ordnung seien
völlig zusammengebrochen. "Es ist einfach zu gefährlich, das Haus zu
verlassen", erklärte Filoni. Die Nuntiatur sei bislang nicht
angegriffen worden. Allerdings gebe es keinen Strom, und die normalen
Telefonleitungen seien auch unterbrochen. In den Büros gebe es jedoch
Wasser.
Hoffnung
auf bessere Zukunft
Über
nötige Hilfe für die Zivilbevölkerung sagte Filoni, derzeit könnten noch
keine Pläne erarbeitet werden, da die Lage völlig unübersichtlich sei.
Erst müsse die Situation analysiert werden, um dann mit Hilfsmaßnahmen zu
beginnen. Von christlichen Pfarreien in Bagdad seien keine größeren Schäden
gemeldet worden, sagte Feloni. Während der Bombardements hätten unzählige
Menschen in den Kirchen Schutz gesucht und auch gefunden. Wie es in den
anderen Teilen des Landes aussehe, könne er jedoch nicht sagen. Zur
politischen Zukunft des Landes wollte sich der Erzbischof nicht äußern.
Wie alle Bürger des Irak hoffe er jedoch auf eine bessere Zukunft.
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