News 10. 04. 2003

Nuntius in Bagdad: Irak ist völlig zerstört

Durch plündernde Horden sei die Lage in Bagdad noch "sehr gefährlich", so der Nuntius. Die Lage sei völlig unübersichtlich.

Der Irak ist nach Worten des Apostolischen Nuntius in Bagdad, Erzbischof Fernando Filoni, durch den Krieg völlig zerstört worden. Der Wiederaufbau werde sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, sagte Filoni am Donnerstag in Bagdad in einem von „Kathpress“ zitierten Telefonat mit der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das Wichtigste werde dabei der Wiederaufbau des Bildungssektors sein.

Lage „sehr gefährlich“

Die aktuelle Lage in Bagdad beschrieb der Nuntius als "sehr gefährlich". Horden plündernder Menschen zögen durch die Stadt, Recht und Ordnung seien völlig zusammengebrochen. "Es ist einfach zu gefährlich, das Haus zu verlassen", erklärte Filoni. Die Nuntiatur sei bislang nicht angegriffen worden. Allerdings gebe es keinen Strom, und die normalen Telefonleitungen seien auch unterbrochen. In den Büros gebe es jedoch Wasser.

Hoffnung auf bessere Zukunft

Über nötige Hilfe für die Zivilbevölkerung sagte Filoni, derzeit könnten noch keine Pläne erarbeitet werden, da die Lage völlig unübersichtlich sei. Erst müsse die Situation analysiert werden, um dann mit Hilfsmaßnahmen zu beginnen. Von christlichen Pfarreien in Bagdad seien keine größeren Schäden gemeldet worden, sagte Feloni. Während der Bombardements hätten unzählige Menschen in den Kirchen Schutz gesucht und auch gefunden. Wie es in den anderen Teilen des Landes aussehe, könne er jedoch nicht sagen. Zur politischen Zukunft des Landes wollte sich der Erzbischof nicht äußern. Wie alle Bürger des Irak hoffe er jedoch auf eine bessere Zukunft.

 

 

 
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