News 13. 05. 2003

Schönborn: "Nichts ist aktueller als das Evangelium"

Kardinal Christoph Schönborn stellte heute Vormittag das Programm der vom 23. Mai bis 1. Juni stattfindenden „Stadtmission“ vor. Dabei betonte der Wiener Erzbischof, dass die Großstädte „der Ausgangspunkt für die Mission des Christentums“ waren.

"Den Menschen das Evangelium bringen": Auf diese einfache und umfassende Formel lassen sich die Anliegen des "Internationalen Kongresses für eine Neue Evangelisation" und der großen "Stadtmission" vom 23. Mai bis 1. Juni in Wien bringen. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. "Es gibt nichts aktuelleres als das Evangelium", so Schönborn wörtlich. Die großen Zentren sind laut Schönborn immer schon ein "Melting Pot" gewesen, in denen neue Ideen zuerst aufgetaucht sind. Die Ansicht, dass die katholische Kirche inzwischen vor allem im ländlichen Raum auf Zuspruch stößt, sei nicht unbedingt richtig. In den großen Städten Europas hat sich laut Schönborn zuletzt eine Trendwende ergeben: "Der Kirchenbesuch ist gestiegen."

"Das Wichtigste geschieht im Stillen"

Otto Neubauer von der Gemeinschaft "Emmanuel" präzisierte bei der Pressekonferenz das Ziel von Evangelisationskongress und Stadtmission: Es gehe darum, die Botschaft des Evangeliums ins Heute zu übersetzen. Der Hunger nach Gott sei groß, die Kirche müsse sich die Frage stellen, wie sie darauf antworten kann. Aus dem Ausland liegen bereits mehr als 1.000 Anmeldungen zum Evangelisationskongress vor, der im Stephansdom und den umliegenden kirchlichen Gebäuden stattfindet. Evangelisationskongress und Stadtmission möchten aber kein "Mega-Event" sein, unterstrich Neubauer. Entscheidend sei die einzelnen Begegnungen zwischen Menschen, die zur "echten Begegnung mit Christus" hinführen. Neubauer: "In diesen zehn Tagen geschieht das Wichtigste im Stillen".

Schönborn „talkt“ mit Arabella Kiesbauer

Um die Sorgen und Nöte der Menschen in der Großstadt ernst zu nehmen, muss die Kirche nach Ansicht der Veranstalter der Stadtmission das Gespräch suchen. Kardinal Schönborn geht dabei mit gutem Beispiel voran: Am 24. Mai wird er sich zum "Talk" zum Arabella Kiesbauer im Cafe Stein treffen - und über das Thema "Gott und die Welt" diskutieren. Weitere prominent besetzte Kaffeehausgespräche wird es auch in anderen Lokalen geben.

Schüssel spricht über Christentum und Politik

Am 27. Mai um 9.00 Uhr findet im Stephansdom ein Vortrag mit dem Titel "Europa braucht eine Seele - Wie versucht man, als Christ Politiker zu sein, oder als Politiker, Christ zu sein?". Dabei wird Bundeskanzler Wolfgang Schüssel versuchen, auf diese Frage eine Antwort zu geben. Im Rahmen der Stadtmission gibt es aber nicht nur Gespräche, auch namhafte Musiker sind angekündigt. So wird am 29. Mai unter anderem "Rockerpriester" Guy Gilbert aus Paris am Stephansplatz auftreten.

Mehr als 1000 Veranstaltungen

Insgesamt sind im Programm der Stadtmission bzw. des Kongresses mehr als 1.000 Veranstaltungen zu finden. Neben Vorträgen und Diskussionen wird es Gebetsnächte, Kindertheater sowie ein Clubbing für Jugendliche geben. Start ist das große Eröffnungsfest am 23. Mai vor dem Dom.

In Wien beginnt’s

Initiiert wurde die Stadtmission von den Kardinälen Christoph Schönborn (Wien), Jean-Marie Lustiger (Paris), Jose da Cruz Policarpo (Lissabon) und Godfried Danneels (Brüssel). Sie findet in den Heimatstädten der vier Würdenträger statt - wobei Wien den Auftakt macht. Kardinal Schönborn meinte zur Rolle Wiens als "Vorreiter": "Wien hat offensichtlich einen guten Ruf, man traut uns etwas zu". Die Grundidee zur "Stadtmission" kommt von Laien, die in der Gemeinschaft "Emmanuel" engagiert sind. Als Trägerorganisationen arbeiten "Emmanuel" und die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien zusammen; innerkirchlich sei eine solche Zusammenarbeit zwischen einem "Movimento" und einer der alteingesessenen katholischen Organisationen beachtenswert, betonte Kardinal Schönborn

 

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Stadtmission

 

 

 

 
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