Stift
Admont: Neues Museum
Im
obersteirischen Stift Admont sind die Renovierungs- und Umbauarbeiten
abgeschlossen. Ab dem 30. Mai ist das neue Museum im Stift - und damit das
zweitgrößte Museum der Steiermark überhaupt - wieder zugänglich.
Eröffnet
wird das Museum mit einem zweitägigen Museumsfest am kommenden Freitag und
Samstag. Im neuen Museum findet sich u.a. die weltweit größte
Klosterbibliothek, eine umfangreiche Kunst- und Naturhistorische Sammlung
aber auch eine stetig wachsende Sammlung zeitgenössischer Kunst unter einem
Dach vereint.
Stätte
der Vielfalt
Für
den Umbau, der letztlich zu einem 7.600 Quadratmeter großen Museumskomplex
führte, zeichnet der Wiener Architekt Manfred Wehdorn verantwortlich.
"Das neue Museum versteht sich als Ort der Toleranz, der
multikulturellen Koexistenz und Kommunikation. Und als Teil des Klosters
soll es als Stätte der Vielfalt erlebt werden, in dem die Botschaft des Hl.
Benedikt spürbar wird", so Abt Bruno Hubl am Mittwoch im Pressegespräch.
In die historische Bauhülle, die um rund 13. Mio. Euro umgestaltet wurde,
wurde daher ein Museumskomplex nach aktuellen ausstellungstechnischen und
architektonischen Ansprüchen integriert.
Interaktiv
In
drei Etagen erschließt sich eine vielfältige Museumslandschaft. Im Zuge
des Umbaus wurden im neuen Museum innovative multimediale Ensembles für die
Präsentation des Stiftes gebaut. In drei gesonderten Räumen werden den
Besuchern Filme über das Leben und die Regel des Hl. Benedikt sowie die
Stiftsgeschichte interaktiv abrufbar präsentiert.
Romantik
bis Barock
Im
ersten Stock befindet sich das Kunsthistorische Museum, das bedeutende
Exponate von der Romanik bis zum Barock birgt: Glasgemälde, Bilder,
Skulpturen, Gemälde und Objekte aus der kirchlichen Schatzkammer. Besondere
Aufmerksamkeit schenkten die Ausstellungsgestalter der Paramentensammlung
(liturgische Textilien) mit u.a. der Gebhard-Mitra aus dem Ende des 14.
Jahrhunderts. Dem berühmten Barockbildhauer Josef Stammel, der für das
Stift unzählige Skulpturen geschnitzt hat, ist ein eigener Raum gewidmet.
Junge
österreichische Künstler
Seit
1997 wird vom künstlerischen Leiter des neuen Museums, Michael Braunsteiner,
eine Sammlung österreichischer Gegenwartskunst aufgebaut. Sie setzt sich im
wesentlichen aus Auftragskunst und Atelier- bzw. Galerieankäufen jüngerer
österreichischer Künstler zusammen. Auf dem Gebiet der Fotokunst haben Künstler
wie Lois Renner, Erwin Wurm und Rudi Molacek auf Einladung des Stiftes
Werkgruppen geschaffen. Einen Grundstock bildet die Schenkung des Steirers
Hannes Schwarz - der ein eigener Raum gewidmet wurde. Ein Querschnitt durch
das malerische Werk von Alfred Klinkan (1950-1994) bildet ein weiteres
Konvolut. Gut vertreten finden sich auch die österreichischen Vertreter der
"Neuen Malerei" der 80er Jahre mit Namen wie Siegfried Anzinger,
Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Josef Kern, Alois Mosbacher, Hubert Scheibl
und Hubert Schmalix.
Museum
im Museum
Das
Naturhistorische Museum im dritten Stock wird ab 2004 in seinem weitgehend
historischen Erscheinungsbild als "Museum im Museum" wieder zugänglich.
Es wird eine Fülle von Objekten aus den Bereichen Mineralien, Pflanzen und
Tiere beinhalten, so Braunsteiner. Die Insektensammlung von Pater Gabriel
Strobl zählt mit weit über 252.000 Exemplaren zu einer der zoologisch
bedeutendsten der Welt.
Ab
30. Mai geöffnet
Der
nun abgeschlossene Umbau wurde im Oktober 1999 aufgenommen. In den Jahren
vor dem Umbau verzeichnete das Stift jährlich an die 60.000 Besucher. Durch
die Errichtung des "Erlebnismuseums" hofft man, sich auf auf
mindestens 80.000 steigern zu können. Das Benediktinerstift Admont, gegründet
im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg, ist das älteste
bestehende steirische Kloster. Ein Brand zerstörte 1865 das Kloster
weitgehend, mit Ausnahme der Bibliothek. In den Folgejahren wurden die
Stiftsgebäude zum Großteil wieder aufgebaut.
Link:
Stift
Admont
|