Unternehmensberater: Kirche eine " attraktive Marke"
Für den Direktor des Münchner Büros der Unternehmensberatung
McKinsey, Thomas von Mitschke, stellt die katholische Kirche aus
Marketing-Sicht eine "beneidenswert attraktive Marke" dar.
Dies
betonte von Mitschke bei der Vollversammlung des Katholikenrats der Region München.
Die Kirche müsse jedoch ihr Haus in Ordnung bringen und vorwärtsgerichtete
Visionen entwickeln. Weitere Skandale, wie sie etwa die Erzdiözese Berlin
mit ihrer Finanzpleite verursacht hätte, könne die Kirche nicht
verkraften, betonte der Unternehmensberater. Nach Mitschkes Worten muss die
Kirche auf Dauer wirtschaftlich handlungsfähig bleiben und eine mittel- bis
langfristige Finanzplanung aufstellen. Allerdings dürfe Sparen nicht zum
alles überlagernden jährlichen Dauerthema werden.
„Von der Volks- zur Wahlkirche"
Trotz
ihrer Stärken stünden der katholischen Kirche Veränderungen bevor,
betonte Mitschke. Sie müsse den "Wandel von einer Volks- zu einer
Wahlkirche" erfolgreich vollziehen. Dabei sei die Kirche "auch und
vor allem" auf die Unterstützung der Ehrenamtlichen angewiesen, die
eine große Motivation und einen hohen Identifizierungsgrad hätten. Unverändert
hoch sei auch die Mobilisierungskraft der Kirche. So gelinge es keiner
anderen Institution wie der Kirche, jeden Sonntag so viele Millionen
Menschen zu versammeln. Auch das soziale Engagement sei sehr geschätzt.
Unternehmensberatung für die Kirche
Der
promovierte Betriebswirt, der bei McKinsey die Projekte für die katholische
Kirche mitdurchführt, mahnte auch zu einem anderen innerkirchlichen Umgang.
Dies gelte beispielsweise bei der Diskussion um die Abendmahlsproblematik.
Die internationaltätige Unternehmensberatungsfirma McKinsey ist oder war
unter anderem in den deutschen Diözesen Berlin, Osnabrück und Passau tätig,
um Dienste und Einrichtungen auf Qualität und Effektivität zu überprüfen.
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