News 23. 09. 2003

Unternehmensberater: Kirche eine " attraktive Marke"

Für den Direktor des Münchner Büros der Unternehmensberatung McKinsey, Thomas von Mitschke, stellt die katholische Kirche aus Marketing-Sicht eine "beneidenswert attraktive Marke" dar.

Dies betonte von Mitschke bei der Vollversammlung des Katholikenrats der Region München. Die Kirche müsse jedoch ihr Haus in Ordnung bringen und vorwärtsgerichtete Visionen entwickeln. Weitere Skandale, wie sie etwa die Erzdiözese Berlin mit ihrer Finanzpleite verursacht hätte, könne die Kirche nicht verkraften, betonte der Unternehmensberater. Nach Mitschkes Worten muss die Kirche auf Dauer wirtschaftlich handlungsfähig bleiben und eine mittel- bis langfristige Finanzplanung aufstellen. Allerdings dürfe Sparen nicht zum alles überlagernden jährlichen Dauerthema werden.

„Von der Volks- zur Wahlkirche"

Trotz ihrer Stärken stünden der katholischen Kirche Veränderungen bevor, betonte Mitschke. Sie müsse den "Wandel von einer Volks- zu einer Wahlkirche" erfolgreich vollziehen. Dabei sei die Kirche "auch und vor allem" auf die Unterstützung der Ehrenamtlichen angewiesen, die eine große Motivation und einen hohen Identifizierungsgrad hätten. Unverändert hoch sei auch die Mobilisierungskraft der Kirche. So gelinge es keiner anderen Institution wie der Kirche, jeden Sonntag so viele Millionen Menschen zu versammeln. Auch das soziale Engagement sei sehr geschätzt.

Unternehmensberatung für die Kirche

Der promovierte Betriebswirt, der bei McKinsey die Projekte für die katholische Kirche mitdurchführt, mahnte auch zu einem anderen innerkirchlichen Umgang. Dies gelte beispielsweise bei der Diskussion um die Abendmahlsproblematik. Die internationaltätige Unternehmensberatungsfirma McKinsey ist oder war unter anderem in den deutschen Diözesen Berlin, Osnabrück und Passau tätig, um Dienste und Einrichtungen auf Qualität und Effektivität zu überprüfen.

 

 

 

 
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