News 27. 10. 2003

ARD: Viele Bischöfe unterstützen Schwangerenberatung

Entgegen päpstlicher Vorgabe unterstützt mehr als die Hälfte der deutschen Bischöfe nach Informationen des ARD-Magazins "Report Mainz" finanziell die Arbeit der katholischen Schwangerenberatung Donum Vitae. Der Vatikan hat von den deutschen Bischöfe den Austritt aus der Schwangerenberatung verlangt.

Für die Beratung der Laienorganisation fließe über so genannte Bischofsfonds Geld von 15 der 26 Bischöfe, obwohl Papst Johannes Paul II. die Bistümer zum Ausstieg aus der gesetzlichen Konfliktberatung gezwungen hatte, berichtet "Report Mainz" in seiner Ausgabe am Montag.   Nach Angaben von "Report Mainz" belaufen sich die jährlichen Zahlungen aus den Fonds an Donum Vitae durchschnittlich auf jeweils bis zu 10 000 Euro. Zum Teil falle die Unterstützung deutlich höher aus. Von welchen Bischöfen Donum Vitae unterstützt wird, wollte das Magazin zum Schutz seiner Informanten nicht bekanntgeben.

Donum Vitae bestätigt Zahlungen

Die Deutsche Bischofskonferenz wies den Bericht zurück. "Ich schließe das aus und gehe nicht davon aus, dass die deutschen Bischöfe ihren eigenen Beschluss unterlaufen", sagte die Sprecherin der Bischofskonferenz, Stefanie Uphues, der dpa. Der Vatikan äußerte sich am Montag zunächst nicht, es lägen keine Informationen vor. Donum Vitae bestätigte auf Anfrage Zahlungen von 15 der 26 Bischöfe. "Donum Vitae kann das Geld aber nicht verwenden, um Beratungen durchzuführen", sagte Sprecherin Birgit Mock. Das Geld fließe entweder direkt an Frauen in sozialen Härtefällen oder werde von Donum Vitae weitergeleitet.

 

Kardinal Joseph Ratzinger hatte erst im September einen scharfen Abgrenzungskurs der Bistümer gegenüber Donum Vitae verlangt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hatte sich damals dagegen ausgesprochen, dass Mitarbeiter der Organisation in Kirchengremien mitwirken. Eine Doppelfunktion sei nicht wünschenswert.

 

 

 

 

 

 

 

 
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