News 30. 10. 2003

Homosexuellen-Verband klagt Kardinal Meisner

Der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) hat den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wegen seiner umstrittenen Äußerungen über Homosexuelle angezeigt. Meisner hat Medienberichten zufolge Homosexuelle ebenso wie Drogenabhängige und Terroristen als Bedrohung für die Werteordnung bezeichnet.

Meisners Aussagen seien eine herabwürdigende Beleidigung einer Vielzahl von Bürgern in diesem Land, erklärte der KLuST am Mittwoch in Köln. Angesichts der Position des Kölner Kardinals in der Weltkirche müsse "von einem bewusst herbeigeführten Affront gegenüber den homosexuellen Menschen weltweit" gesprochen werden.

"Gifte ausschwitzen"

Meisner hatte einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" zufolge in einem Vortrag in Budapest Homosexuelle ebenso wie Drogenabhängige und Terroristen als Bedrohung für die Werteordnung bezeichnet. "Der europäische Mensch muss diese Gifte ausschwitzen", sagte Meisner demnach. Mit diesen Aussagen habe Meisner "den Boden gemeinsamer Wertvorstellungen des zwischenmenschlichen Umgangs in einer Demokratie verlassen hat", ist man seitens der KluST überzeugt. Wer Menschen als "auszuschwitzende Gifte" bezeichnet, öffne Diskriminierung und Gewalttaten gegen Andersdenkende und Andersfühlende Tür und Tor.

Auch Geistlicher klagte

Dem Kölner "Express" zufolge erstattete auch der katholische Pater Norbert Szuwart vom Orden der Mariaviten in Köln Strafanzeige gegen Meisner. Demnach solle die Staatsanwaltschaft prüfen, ob ein Anfangsverdacht auf Volksverhetzung und Diffamierung von Minderheiten vorliege.

 

 

Link:

Kölner Stadtanzeiger

 

 

 
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