Homosexuellen-Verband klagt
Kardinal Meisner
Der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) hat den Kölner Erzbischof
Joachim Kardinal Meisner wegen seiner umstrittenen Äußerungen über
Homosexuelle angezeigt. Meisner hat Medienberichten zufolge Homosexuelle
ebenso wie Drogenabhängige und Terroristen als Bedrohung für die
Werteordnung bezeichnet.
Meisners Aussagen seien eine herabwürdigende
Beleidigung einer Vielzahl von Bürgern in diesem Land, erklärte der KLuST
am Mittwoch in Köln. Angesichts der Position des Kölner Kardinals in der
Weltkirche müsse "von einem bewusst herbeigeführten Affront gegenüber
den homosexuellen Menschen weltweit" gesprochen werden.
"Gifte ausschwitzen"
Meisner hatte einem Bericht des "Kölner
Stadt-Anzeigers" zufolge in einem Vortrag in Budapest Homosexuelle
ebenso wie Drogenabhängige und Terroristen als Bedrohung für die
Werteordnung bezeichnet. "Der europäische Mensch muss diese Gifte
ausschwitzen", sagte Meisner demnach. Mit diesen Aussagen habe Meisner
"den Boden gemeinsamer Wertvorstellungen des zwischenmenschlichen
Umgangs in einer Demokratie verlassen hat", ist man seitens der KluST
überzeugt. Wer Menschen als "auszuschwitzende Gifte" bezeichnet,
öffne Diskriminierung und Gewalttaten gegen Andersdenkende und Andersfühlende
Tür und Tor.
Auch Geistlicher klagte
Dem Kölner "Express" zufolge erstattete auch
der katholische Pater Norbert Szuwart vom Orden der Mariaviten in Köln
Strafanzeige gegen Meisner. Demnach solle die Staatsanwaltschaft prüfen, ob
ein Anfangsverdacht auf Volksverhetzung und Diffamierung von Minderheiten
vorliege.
Link:
Kölner
Stadtanzeiger
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