News 30. 10. 2003

Pilotprojekt zur palliativen Betreuung in Salzburg

Ab 2004 leisten im Pinzgau und Pongau mobile Einsatzteams kostenlose Hilfe. Die Caritas  übernimmt die Trägerschaft.

70 Prozent aller Krebspatienten erhalten Studien zufolge keine ausreichende Schmerztherapie. In Salzburg wurde nun österreichweit erstmals ein Gesamtplan für die palliative Betreuung von Patienten ausgearbeitet. Ab dem Jahr 2004 leisten im Pinzgau und Pongau mobile Einsatzteams aus Ärzten und Pflegepersonal kostenlose Hilfe. Rund 337.000 Euro stehen dafür zur Verfügung.

Caritas, Land und Krankenkasse finanzieren

"Für die Caritas ist dieser Einsatz um eine möglichst hohe Lebensqualität am Rande des Lebens ein wichtiges humanes Anliegen, für das wir bereit sind, auch Geldmittel einzusetzen", erklärte der Direktor der Caritas Salzburg, Hans Kreuzeder am Donnerstag. Die Caritas leistet einen Beitrag von 30.000 Euro, rund 209.000 Euro sind aus dem Salzburger Krankenanstalten-Finanzierungsfonds (SAKRAF) beantragt, aber noch nicht beschlossen, und rund 90.000 Euro stellt die Gebietskrankenkasse zur Verfügung.

Caritas übernimmt Trägerschaft

Initiiert hat das österreichweite Pilotprojekt eine Anästhesistin aus dem Pinzgau, nunmehr hat die Caritas die Trägerschaft für das Palliativ-Care-Team im Pinzgau und ab 2004 im Pongau übernommen. Zuversichtlich zeigten sich Gesundheitsreferentin Gabi Burgstaller (S), Spitals-Landesrätin Maria Haidinger (V) sowie GKK-Chef Harald Seiss, dass die palliative, mobile Betreuung trotz der knappen Mitteln auch auf die restlichen Salzburger Bezirke ausgedehnt werden kann.

Palliativbetten bald auch in Krankenhäusern

Die niedergelassene Ärzteschaft müsse in Zukunft verstärkt in das Modell mit eingebunden werden, betonte Landesrätin Haidinger. Sie sprach sich gezielt gegen jegliche Sterbehilfe aus. Medizinisch sei es in den allermeisten Fällen machbar, ein weitgehend schmerzfreies Leben bis zum Abschiednehmen zu ermöglichen. Derzeit gibt es in Salzburgs Spitaler noch keine Palliativ-Betten. Für 2004 seien aber insgesamt 24 Betten in den Krankenhäusern Tamsweg, Hallein und im LKH Salzburg geplant, kündigte Burgstaller an.

Palliativbetreuung bietet neue Berufschance

Die palliative Betreuung schwerstkranker Menschen eröffne auch neue Berufschancen, betonte Burgstaller. "Bisher haben 114 diplomiertes Pflegepersonal und 39 Ärztinnen den interdisziplinären Lehrgang für "Palliativ Care" des Berufsförderungsinstituts besucht."

 

 

 
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