Pilotprojekt zur
palliativen Betreuung in Salzburg
Ab 2004 leisten im Pinzgau
und Pongau mobile Einsatzteams kostenlose Hilfe. Die Caritas übernimmt
die Trägerschaft.
70 Prozent
aller Krebspatienten erhalten Studien zufolge keine ausreichende
Schmerztherapie. In Salzburg wurde nun österreichweit erstmals ein
Gesamtplan für die palliative Betreuung von Patienten ausgearbeitet. Ab dem
Jahr 2004 leisten im Pinzgau und Pongau mobile Einsatzteams aus Ärzten und
Pflegepersonal kostenlose Hilfe. Rund 337.000 Euro stehen dafür zur Verfügung.
Caritas, Land und
Krankenkasse finanzieren
"Für
die Caritas ist dieser Einsatz um eine möglichst hohe Lebensqualität am
Rande des Lebens ein wichtiges humanes Anliegen, für das wir bereit sind,
auch Geldmittel einzusetzen", erklärte der Direktor der Caritas
Salzburg, Hans Kreuzeder am Donnerstag. Die Caritas leistet einen Beitrag
von 30.000 Euro, rund 209.000 Euro sind aus dem Salzburger
Krankenanstalten-Finanzierungsfonds (SAKRAF) beantragt, aber noch nicht
beschlossen, und rund 90.000 Euro stellt die Gebietskrankenkasse zur Verfügung.
Caritas übernimmt Trägerschaft
Initiiert
hat das österreichweite Pilotprojekt eine Anästhesistin aus dem Pinzgau,
nunmehr hat die Caritas die Trägerschaft für das Palliativ-Care-Team im
Pinzgau und ab 2004 im Pongau übernommen. Zuversichtlich zeigten sich
Gesundheitsreferentin Gabi Burgstaller (S), Spitals-Landesrätin Maria
Haidinger (V) sowie GKK-Chef Harald Seiss, dass die palliative, mobile
Betreuung trotz der knappen Mitteln auch auf die restlichen Salzburger
Bezirke ausgedehnt werden kann.
Palliativbetten bald auch
in Krankenhäusern
Die
niedergelassene Ärzteschaft müsse in Zukunft verstärkt in das Modell mit
eingebunden werden, betonte Landesrätin Haidinger. Sie sprach sich gezielt
gegen jegliche Sterbehilfe aus. Medizinisch sei es in den allermeisten Fällen
machbar, ein weitgehend schmerzfreies Leben bis zum Abschiednehmen zu ermöglichen.
Derzeit gibt es in Salzburgs Spitaler noch keine Palliativ-Betten. Für 2004
seien aber insgesamt 24 Betten in den Krankenhäusern Tamsweg, Hallein und
im LKH Salzburg geplant, kündigte Burgstaller an.
Palliativbetreuung bietet
neue Berufschance
Die
palliative Betreuung schwerstkranker Menschen eröffne auch neue
Berufschancen, betonte Burgstaller. "Bisher haben 114 diplomiertes
Pflegepersonal und 39 Ärztinnen den interdisziplinären Lehrgang für
"Palliativ Care" des Berufsförderungsinstituts besucht."
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