Mazedonisch-orthodoxe
Kirche brach Kontakte zur serbischen Kirche ab
Als Ursache wird eine
"unterschwellige Mazedonien-Feindlichkeit" in der serbischen
Kirche genannt.
Die
mazedonisch-orthodoxe Kirche hat beschlossen, ihre Kontakte zur serbisch-
orthodoxen Kirche wegen der "unter- schwelligen Mazedonien-Feindlichkeit"
abzubrechen. Dies meldete am Donnerstag die mazedonische Presse- agentur
Makfax.
Exkommunikation des
Exarchen „null und nichtig“
Der
Beschluss der mazedonisch- orthodoxen Kirche erfolgte nach einer Tagung der
serbisch-orthodoxen Kirchenversammlung vergangene Woche in Belgrad. Dabei
war der Beschluss der mazedonischen Kirche über die Exkommunikation des
Exarchen des serbischen Patriarchen in Mazedonien, Metropolit Jovan (Vraniskovski),
für "Null und nichtig" erklärt worden.
Keine „brüderliche
Streitlösung“ möglich
"Die
jüngsten Beschlüsse der serbisch-orthodoxen Kirche haben auch unseren
guten Willen unmöglich gemacht, den interreligiösen Dialog zwecks einer
friedlichen, kanonischen und brüderlichen Streitlösung fortzusetzen",
hieß es in einer Aussendung von der Sitzung der mazedonischen Kirchensynode
am Mittwochabend in Skopje.
Abspaltung im Jahr 1967
Der
Kirchenstreit stammt aus den sechziger Jahren, als sich die mazedonische
Kirche mit dem Segen der damaligen Kommunistenführung 1967 von der
serbisch-orthodoxen Kirche für unabhängig erklärte. Sie ist bisher
allerdings noch von keiner orthodoxen Kirche anerkannt worden.
Konflikt verschärft sich
Die
bisherigen Bemühungen, den Kirchenstreit auf Verhandlungsweg zu lösen,
haben noch keine Ergebnisse gebracht. Im vergangenen Frühjahr spitzten sich
die Beziehungen zwischen der serbischen und der mazedonischen Kirche weiter
zu, als der serbisch- orthodoxe Patriach Pavle seinen Exarchen in Mazedonien
bestellt hatte. Jovan (Vraniskovski) war zu jenem Zeitpunkt
mazedonisch-orthodoxer Erzbischof.
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