News 28. 11. 2003

Mazedonisch-orthodoxe Kirche brach Kontakte zur serbischen Kirche ab

Als Ursache wird eine "unterschwellige Mazedonien-Feindlichkeit" in der serbischen Kirche genannt.

Die mazedonisch-orthodoxe Kirche hat beschlossen, ihre Kontakte zur serbisch- orthodoxen Kirche wegen der "unter- schwelligen Mazedonien-Feindlichkeit" abzubrechen. Dies meldete am Donnerstag die mazedonische Presse- agentur Makfax.

Exkommunikation des Exarchen „null und nichtig“

Der Beschluss der mazedonisch- orthodoxen Kirche erfolgte nach einer Tagung der serbisch-orthodoxen Kirchenversammlung vergangene Woche in Belgrad. Dabei war der Beschluss der mazedonischen Kirche über die Exkommunikation des Exarchen des serbischen Patriarchen in Mazedonien, Metropolit Jovan (Vraniskovski), für "Null und nichtig" erklärt worden.

Keine „brüderliche Streitlösung“ möglich

"Die jüngsten Beschlüsse der serbisch-orthodoxen Kirche haben auch unseren guten Willen unmöglich gemacht, den interreligiösen Dialog zwecks einer friedlichen, kanonischen und brüderlichen Streitlösung fortzusetzen", hieß es in einer Aussendung von der Sitzung der mazedonischen Kirchensynode am Mittwochabend in Skopje.

Abspaltung im Jahr 1967

Der Kirchenstreit stammt aus den sechziger Jahren, als sich die mazedonische Kirche mit dem Segen der damaligen Kommunistenführung 1967 von der serbisch-orthodoxen Kirche für unabhängig erklärte. Sie ist bisher allerdings noch von keiner orthodoxen Kirche anerkannt worden.

Konflikt verschärft sich

Die bisherigen Bemühungen, den Kirchenstreit auf Verhandlungsweg zu lösen, haben noch keine Ergebnisse gebracht. Im vergangenen Frühjahr spitzten sich die Beziehungen zwischen der serbischen und der mazedonischen Kirche weiter zu, als der serbisch- orthodoxe Patriach Pavle seinen Exarchen in Mazedonien bestellt hatte. Jovan (Vraniskovski) war zu jenem Zeitpunkt mazedonisch-orthodoxer Erzbischof.

 

 

 
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