News 11. 03. 2004

Kirche gedenkt Papst Gregor des Großen

Am morgigen 12. März gedenkt die katholische Kirche des vor 1.400 Jahren verstorbenen Papstes Gregor I.

Ein internationales Symposion zum 1.400-Jahr-Gedenken des Todes von Papst Gregor dem Großen (540-604) findet derzeit in Rom statt. Die Eröffnung des dreitägigen Kongresses nahm der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, am Mittwochabend vor. Auf dem Programm des Symposions stehen Vorträge zu Bedeutung und Nachwirkungen des Pontifikat Gregors in der West- und in der Ostkirche.

"Der letzte Römer"

Papst Gregor der Große starb vor 1.400 Jahren , am 12. März des Jahres 604. "Der letzte Römer", erster Mönchspapst der Kirchengeschichte, Verwaltungsgenie, Krisenmanager der spätantiken Kirche, Kassenwart der Armen, vermeintlicher Erfinder des gregorianischen Chorals: Die verschiedensten Attribute vereinigt Gregor I. auf sich. Gregor lebte in einer Zeit, die an Dramatik ihresgleichen suchte. Trotz der Katastrophen des 5. und 6. Jahrhunderts infolge des Einbruchs der nördlichen Barbarenvölker in das längst christlich gewordene Römische Reich waren zu seinen Lebzeiten noch viele der Institutionen und Errungenschaften präsent, die so lange die Welt des Mittelmeers zu einer Ökumene des wohlgeordneten Lebens gemacht hatten.

Widerstrebend zum Bischof von Rom gewählt

Als Sohn aus wohlhabendem stadtrömischem Senatorengeschlecht erklomm der um 540 geborene Gregor rasch die weltliche Karriereleiter. Nach dem Tod des Vaters gründete der religiös geprägte junge Mann auf dem Familienbesitz in Sizilien und in Rom sieben Klöster. Er selbst trat ins Andreaskloster im umgebauten Palast der Familie auf dem Monte Celio ein. Seine zahlreichen Begabungen freilich ließen ihn nicht lange die ersehnte Kontemplation genießen. 575 berief ihn der Papst für zehn Jahre als seinen Vertreter am Kaiserhof in Konstantinopel. Zurück in der Heimat wurde Gregor 590, mitten in einer großen Krise seiner Stadt, trotz seines Widerstrebens zum Bischof von Rom gewählt. Im Angesicht von Pest und Hungersnot machte sich der oft kränkelnde Mönch mit großer Tatkraft ans Werk, versorgte die Not leidende Bevölkerung mit Getreide und verhandelte mit den langobardischen Besatzern.

"servus servorum Dei"

In der Zeit des Umbruchs, in der Gregor lebte, war es üblich, dass die Bischöfe auch weltliche Führer waren. Aufsicht über städtische Ämter, Gerichtswesen, Militärbefehl, öffentliche Fürsorge und Gewähr der Ernährungssicherheit: Immer mehr Zuständigkeiten wies der geborene Verwalter Gregor in einer Zeit von Invasionen, Hunger und Seuchen den Bischöfen zu. Den umfassenden Kirchenbesitz um Rom und in Süditalien ordnete Gregor straff, um die Einkünfte, die er als "Eigentum der Armen" verstand, an die Bedürftigen verteilen zu lassen. Sich selbst bezeichnete Gregor, seinem schon als Mönch geführten "Titel" folgend, als "servus servorum Dei", als "Diener der Diener Gottes" - eine Wendung, die seine Nachfolger beibehielten.

 

 

 

 

 
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