News 26. 03.
2004 |
Abschied
von Kardinal König
Im
Wiener Stephansdom haben die Abschiedsfeierlichkeiten für Kardinal Franz
König begonnen. Der verstorbene Wiener
Erzbischof wurde in einem offenen Sarg aufgebahrt. Von heute 9 Uhr Früh bis
Samstag, 11 Uhr, auch während der Nacht, besteht die Gelegenheit, vom
einstigen Wiener Oberhirten Abschied zu nehmen. Samstag Nachmittag wird die
sterbliche Hülle des Kardinals nach einem Trauergottesdienst in der
Bischofsgruft unter dem Dom beigesetzt.
Heute
Nachmittag, um 16.30 Uhr, findet ein kurzes orthodoxes Totengedenken am Sarg
Königs statt. Es ist das erste Mal, dass für einen katholischen Bischof
ein orthodoxes Totengedenken gehalten wird. Die Totenwache halten tagsüber
Abordnungen von Pfarren aus allen Teilen der Erzdiözese Wien, in der Nacht
Abordnungen von verschiedenen katholischen Gemeinschaften. „Schlichte“
Zeremonie
Eine
"schlichte Zeremonie" hatte sich König gewünscht, allerdings mit
dem Zusatz, so weit es die Umstände erlaubten. Die Gästeschar aus dem In-
und Ausland wird angesichts der internationalen Wertschätzung für den
Verstorbenen groß sein, dazu kommen die vielen Bürgerinnen und Bürger,
die von "ihrem" Kardial Abschied nehmen wollen. Aufbahrung
im Dom
Heute
um 8.30 Uhr hat das Domkapitel mit Dompropst Rudolf Trpin an der Spitze den
Sarg am Riesentor des Wiener Stephansdoms empfangen. Dieser wurde anschließend
in der so genannten Vierung des Doms aufgestellt. Der Zugang zum Dom
erfolgte dabei ausschließlich durch das Primtor am Fuß des Südturms,
durch das Adlertor kann der Dom wieder verlassen werden. In der
Barbarakapelle liegen Kondolenzbücher auf. Bischofstracht
Der
verstorbene Wiener Alterzbischof ruht im Sarg in voller Bischofstracht, er
trägt das gleiche Messkleid wie die anderen Bischöfe beim Requiem,
Bischofsmütze, den Bischofsring und das Bischofskreuz. Sein Bischofsstab
steht neben dem Sarg, dazu auf einem kleinen Tisch Stola, Kelch und die
Heilige Schrift. Um die offene Aufbahrung gewährleisten zu können, wurde
die sterbliche Hülle des Kardinals einbalsamiert. Tausende TrauerndeUm
9.30 Uhr war die Schlange der Trauernden vor dem Dom trotz frostiger
Temperaturen rund 100 Meter lang. Trauergottesdienst
am Samstag
Am
Samstag, um 13.05 Uhr, nach dem Läuten der Glocken des Stephansdomes,
beginnt der Trauergottesdienst. Kardinal Joseph Ratzinger, Dekan des
Kardinalskollegiums und Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation,
wird dem Gottesdienst "im Namen des Heiligen Vaters" vorstehen und
zu Beginn eine Botschaft von Johannes Paul II. verlesen. Die Predigt hält
der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. Auch der
griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos und Bundespräsident Thomas
Klestil werden das Wort ergreifen. Der Wiener Judaist Jacob Allerhand wird
als Vertreter des Judentums einen Psalm rezitieren, meldete „Kathpress“.
Beim Akt der Verabschiedung nach der Eucharistiefeier wird das "In te,
Domine, speravi" aus Anton Bruckners "Te Deum" erklingen, zu
dem Kardinal König immer einen starken persönlichen Bezug gehabt habe.
"In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum" ("Bei
dir, Herr, suche ich Zuflucht, lass mich nie zugrunde gehen", der Vers
2 aus Psalm 31), finde sich auch in Kardinal Königs Testament und auf der
Pate. Verabschiedung
Im
Anschluss an die Verabschiedung wird der Sarg durch den Mittelgang des Doms
und das Primtor auf den Stephansplatz hinausgeführt, um den Gläubigen
nochmals die Möglichkeit zur Verabschiedung zu geben. Der letzte Weg der
sterblichen Hülle des Kardinals führt über den vorderen Teil des
Stephansplatzes, vorbei am Riesentor zum Adlertor. Während der Prozession
wird die Pummerin läuten. Dann wird der Sarg in die Bischofsgruft unter dem
Dom gebracht, wo die Beisetzung stattfindet. Videowand
am Stephansplatz
An
der musikalischen Gestaltung werden sich alle Instrumentalisten und Chöre
der Wiener Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Johannes
Ebenbauer beteiligen, jedoch wird - dem Wunsch des verstorbenen Kardinals
gemäß - der Volksgesang überwiegen. Die vielen Gläubigen, die im Dom
keinen Platz mehr finden, können über eine Videowand auf dem Stephansplatz
das Geschehen mitverfolgen. ORF
überträgt live
Im
Anschluss an das Begräbnis findet auf dem Stephansplatz eine Agape mit
Brot, Wein und Wasser statt. Das ORF-Fernsehen überträgt den Gottesdienst
live ab 13.05 Uhr. Am 27. März werden in allen Kirchen der Erzdiözese
Wien von 13 Uhr bis 13.05 Uhr die Glocken läuten. Die kirchlichen Gebäude
bleiben bis zum Samstagabend schwarz beflaggt.
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Biographie:- Biographie von Kardinal König
Link:
Video:- religion.ORF.at Interview mit Kardinal König - "Video on demand" vom Requiem
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