Asyl:
Alarmruf der Wiener Caritas
Alarmruf
der Caritas der Erzdiözese Wien: Die Caritas-Notschlafstelle für
Asylwerber ist hoffnungslos überfüllt. Die Caritas überlegt daher, die
Anlaufstelle für Asylwerber - das Asylzentrum in der Mariannengasse in
Wien-Alsergrund - zu schließen.
"Wir können dann nur obdachlose Asylwerber, die sich - teilweise
auch mit Kindern - Hilfe suchend an die Caritas wenden, mit einem Stadtplan
über den etwa 30 Minuten langen Fußweg zum Innenministerium
informieren", so die Leiterin der Ausländerhilfe der Caritas der Erzdiözese
Wien, Tanja Kraushofer.
Notschlafstelle
für Asylwerber
Die Caritas verweist auf die angespannte Lage in ihrer Notschlafstelle für
Asylwerber im "Karwan"-Haus. Ausgelegt für rund 25 Menschen, hätten
sich im Monat März bis zu 45 Personen in den Räumen gedrängt, um die
kalten Schnee- und Regennächte nicht auf der Straße verbringen zu müssen.
Das negative Rekordergebnis seien im März 1.000 Nächtigungen in der
Notschlafstelle gewesen.
Letzte
Zufluchtsort
Zusätzlich zu den fünf Flüchtlingshäusern, in denen die Caritas der
Erzdiözese Wien täglich 700 Menschen versorgt, sei die Notschlafstelle für
viele Asylwerber der letzte Zufluchtsort. Zugewiesen werden sie dorthin vom
Caritas-Asylzentrum in der Mariannengasse. "Diese Situation ist aber
nicht mehr zu verantworten", so Kraushofer: "Wenn die politisch
Verantwortlichen in Bund und Gemeinden nicht zusätzliche Quartiere
bereitstellen, werden wir in den kommenden Tagen, sobald es wieder wärmer
ist, einen Aufnahmestopp aussprechen müssen". Flüchtlinge, die vom
Bundesasylamt auf die Straße gestellt werden, müssten dann auch dort ihre
Nächte verbringen. Kraushofer: "Unsere Möglichkeiten, hier den
politischen Versäumnissen etwas entgegenzusetzen, sind ausgeschöpft. Wir können
nicht mehr tun".
Verpflichtung
zur Versorgung
Für die Caritas-Verantwortliche ist "kaum nachvollziehbar",
wie der Bund und einige Länder ab 1. Mai ihrer gesetzlichen Verpflichtung
zur Versorgung mittelloser Asylwerber nachkommen wollen, wenn die Funktionäre
"diese Hilflosigkeit im Handeln" an den Tag legen. "Hier
braucht es Taten statt Worte", so Kraushofer: "Wenn nicht binnen
der nächsten zwei Tage Quartiere ermöglicht werden, müssen wir unseren
Plan umsetzen und die Menschen dorthin schicken, wo die politische
Entscheidung zu treffen ist - zum Innenministerium".
Link
Caritas
|