Oberösterreich: Heiliger
Florian wird zum Landespatron
Schon bisher galt der Heilige
Florian in Oberösterreich als "heimlicher" Landespatron. Ab dem
morgigen 4.Mai ist der 304 hingerichtete Märtyrer nun offiziell zweiter –
neben dem Heiligen Leopold – oberösterreichischer
Landespatron.
In
Oberösterreich startete das offizielle Florian-Jahr 2004 bereits am 1. Mai.
Anlass für die Feierlichkeiten ist der Märtyrertod des Heiligen vor 1.700
Jahren. Das Motto "entflammt" steht heuer über einer Reihe von
kulturellen Veranstaltungen und Aktionen des Landes Oberösterreich, der
katholischen Kirche und der Feuerwehren. Am morgigen Dienstag tritt ein
Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 17. März in Kraft,
mit dem der Heilige Florian neben dem schon bisher "regierenden" Landespatron
Leopold zum oberösterreichischen Landespatron
ernannt wird. Der Festakt der Landesregierung aus diesem Anlass findet in
der Kirche des Stiftes St. Florian statt, das nach der Überlieferung über
der ersten Begräbnisstätte Florians errichtet wurde. Zum Gedenktag
Florians feiert der Linzer Bischof Maximilian Aichern in der Stiftsbasilika
einen Festgottesdienst. Daran anschließend gibt Landeshauptmann Josef Pühringer
die Ernennung des neuen Landespatrons offiziell bekannt und überreicht an
den Bischof sowie an Stiftspropst Wilhelm Neuwirth entsprechende Urkunden.
In der Enns ertränkt
In
einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten Montagnachmittag Pühringer und
Aichern, dass Florian wie kein anderer Heiliger dem Land Oberösterreich eng
verbunden sei. Er sei ist der einzige namentlich bekannte Märtyrer Österreichs
aus frühchristlicher Zeit und bereits Hauptpatron der Diözese Linz. Wegen
seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben und wegen seines Eintretens für
seine Glaubensbrüder und -Schwestern wurde Florian - ein pensionierter
hoher römischer Zivilbeamter - am 3. Mai 304 in der Enns ertränkt. Florian
hatte sich geweigert, den von ihm abverlangten Eid auf die Staatsgötter
Roms zu leisten. In einem Schauprozess wurde er zum Tod verurteilt.
Vollstreckt wurde das Urteil am 4. Mai 304 an der antiken Ennsbrücke: Er
wurde mit einem Stein um den Hals in den Fluss gestürzt und ertränkt. Der
Legende nach soll eine Witwe seinen Leichnam geborgen und in den Wäldern
des Ipftales bestattet haben. An dieser Stelle wird seit Jahrhunderten im
Augustiner-Chorherren-Stift St. Florian bei Linz sein Vermächtnis und seine
Verehrung gepflegt.
Schutzpatron
Allgemein
bekannt ist der Heilige Florian besonders als Schutzheiliger der
Feuerwehrleute. Aber auch Angehörige
anderer Berufe, die viel mit Feuer zu tun haben – etwa Schmiede und
Rauchfangkehrer -, verehren ihn als ihren Schutzpatron. Der Legende nach
errettete Florian in seiner
Jugend ein brennendes Haus durch sein Gebet. Florian gilt als Beschützer
vor Feuersbrunst, Sturm und Dürre.
Ein "Urheiliger" des
Donauraumes
Für
Bischof Aichern ist Florian "ein Urheiliger" des österreichischen
Donauraumes. Angesichts der eben vollzogenen Erweiterung der Europäischen
Union wertete er Florian sogar als "Patron für das politische und
menschliche Unternehmen der Einigung Europas."
Ausstellungen
Eine
Vielzahl von Wallfahrten zum Stift St. Florian im heurigen Gedenkjahr wird
ergänzt durch drei Ausstellungen. Sie beleuchten an den Schauplätzen des
historischen Geschehens unterschiedliche Aspekte des
Florianbildes. Eine Ausstellung im Museum Lauriacum in Enns beschäftigt
sich mit dem Lebensraum und dem Umfeld des Heiligen. Das Ennser Museum gilt
als eines der wichtigsten römerzeitlichen Museen in Österreich von
internationaler Bedeutung. In der Unterkirche der "St. Laurenz
Basilika" in Enns-Lorch sind Zeugnisse des frühen Christentums an der
Donau ausgestellt. Rund um die Lorcher Basilika wurde überdies ein
meditativer Umgang installiert, der die Haltungen Florians für die
Gegenwart aktualisiert. Schließlich präsentiert des Stift St. Florian
einen Überblick über die Florianverehrung durch die Jahrhunderte.
Link:
Florian
2004
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