News 16. 02. 2005

Gefahren der Esoterik - "Verdummung" der Gesellschaft

Der "Verdummung der Gesellschaft" den Kampf ansagen: Das haben sich die ÖVP-Nationalratsabgeordneten Gertrude Brinek und Gabriele Tamandl zur Aufgabe gemacht. Ein Dorn im Auge der Politikerinnen stellen unter anderem Sekten sowie eine falsch verstandene und falsch angewandte Esoterik dar.

"Esoterik ist das Zauberwort, auf dessen Altar nicht nur etablierte Religiosität, sondern zum Teil auch Wissenschaft und Vernunft geopfert werden", meinte auch German Müller von der Bundesstelle für Sektenfragen am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Das alte Wertekorsett sei verloren gegangen und das alte Gut der Pflichterfüllung sei einer Selbstfindung gewichen, wetterte Brinek. Eine "Feel-good-Bewegung", zu der Brinek Angebote wie die Edelsteintherapie, Wahrsagen, Handlesen, Tarot und vieles mehr zählt, soll das Bedürfnis nach Selbstfindung stillen und Wohlbefinden bringen.

Scheinwelt

Doch genau davor warnen die Politikerinnen, vor allem wenn sich dabei eine Eigendynamik entwickelt und das eigenständige Denken ausgeschaltet wird. Hier und da einmal ein Horoskop zu lesen, sei sicherlich noch nicht bedenklich. Wenn man aber beginnt, seinen Tagesablauf danach auszurichten, in eine emotionale oder wirtschaftliche Abhängigkeit gerät und in eine Scheinwelt ohne soziale Kontakte abdriftet, dann muss hier - unter anderem auch von Seiten der Politik - eingeschritten werden, meinte Tamandl.

Verdummung der Gesellschaft

Es sei Aufgabe der Volkspartei, eine soziale, wirtschaftliche aber auch gesellschaftspolitische Stütze anzubieten und traditionelle Werte zu stärken. Darüber hinaus müsse man auch im Bereich Esoterik auf Konsumentenschutz, das heißt auf Auszeichnungs- und Kennzeichnungspflicht setzen. Gurus, Wunderheiler und andere Kollegen müssten offen legen, wo und in welchem Zeitraum sie welche Qualifikationen erworben haben, so die Forderung Brineks, die in diesem Zusammenhang davon sprach, dass man gegen die "Verdummung der Gesellschaft" vorgehen müsste.

Rattenfänger

Es sei außerdem wichtig, das Selbstbewusstsein der Jugend zu stärken und vermehrt auf Bildung und Erziehung - nicht nur in der Struktur sondern vor allem auch im Inhalt - zu setzen, damit die Jugendlichen "solchen Rattenfängern und geistigen Verführung nicht auf den Leim gehen", meinte Alfred Pritz, Präsident des Weltverbandes für Psychotherapie.

 

 

 

 

 

 

 
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