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Hintergrund |
Francis Arinze könnte der erste schwarze Papst werdenIst die katholische Kirche reif für einen schwarzen Papst? Nach Ansicht jener, die diese Frage bejahen, ist der nigerianische Kurienkardinal Francis Arinze einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Papstnachfolge.Kardinal
Arinze selbst allerdings meinte noch vor wenigen Tagen, "der
Westen ist noch nicht reif für einen schwarzen Papst". Ein
afrikanischer Papst wäre "eine Herausforderung für die Kirche, für
die Welt und für die Medien", so Arinze, der bis
zum Tod des Papstes Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation war.
Für
Arinze spricht nach Ansicht vieler Experten, dass er als Afrikaner den Ruf
nach mehr Demokratie in Entwicklungsländern ebenso Verhör verschaffen könnte
wie einst der nach Rom berufene Bischof Karol Wojtyla aus einem noch hinter
dem Eisernen Vorhang abgeriegelten Polen. Soziales
Engagement…
Für
viele afrikanische Katholiken wäre die Wahl des Nigerianers vor allem ein
Signal, dass die Kirche zum Kampf gegen Ungleichheit und Krankheit bereit
ist. In seiner Heimat unvergessen ist Arinzes Engagement im Bürgerkrieg
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre. Der Prälat wandelte damals
Missionsschulen kurzerhand zu Zufluchtstätten für hungernde Flüchtlinge
um. und
konservative Positionen
Doch
Arinze steht nicht nur für soziales Engagement. Er teilt auch Johannes
Pauls konservative Haltung zu Abtreibung, Empfängnisverhütung und
Homosexualität. In der seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil geführten
Debatte über Kollegialität und vatikanischen Zentralismus vertritt er die
Position einer starken Kurie. Dialog mit dem IslamAls große Stärke Arinzes gilt seine Erfahrung im interreligiösen Dialog. War Arinze doch viele Jahre Präsident des Päpstlichen Rates für den Dialog zwischen den Religionen. Noch dazu, wo er aus seiner nigerianischen Heimat mit Spannungen zwischen Christen und Muslimen vertraut ist, und für viele Beobachter der Dialog mit dem Islam als eine der wichtigsten Aufgaben des nächsten Papstes gilt. Trotz des Dialoges mit anderen Religion und Glaubensgemeinschaften dürfe die katholische Kirche aber nicht im "Synkretismus oder Relativismus" landen, ist Arinze überzeugt, der seinerzeit auch das viel kritisierte Vatikanpapier "Dominus Iesus" verteidigte. Nicht der erste Papst aus AfrikaSollte Arinze tatsächlich im Konklave zum Nachfolger Johannes Paul II. gewählt werden, wäre er übrigens nicht der erste aus Afrika stammende Papst. Der bisher letzte afrikanische Papst war der Heilige Gelasius I. (492-496). Er wurde zwar vermutlich in Rom geboren, stammte aber aus einer afrikanischen Familie. Gelasius kam 483 in die Kanzlei von Papst Felix II., wurde dessen wichtigster Ratgeber und schließlich auch Nachfolger. Gelasius war einer der ersten Päpste, der mit der "Zwei-Gewalten-Theorie" die Gleichstellung von Papsttum und Kaisertum geltend machte und dies sowohl gegenüber Kaiser Anastasius als auch gegenüber den germanischen De-facto Machthabern wie Flavius Odoaker und Theoderich nachdrücklich vertrat. Gelasius stellte zugleich die päpstliche Autorität über die allgemeinen Kirchenkonzile.
Hintergrund:- Das Kollegium der Kardinäle heute - Die Zusammensetzung des Konklaves - Die
letzten acht Konklaven dauerten im Schnitt drei Tage
Einige Kandidaten für die Papstnachfolge:
- die Geheimtipps und Außenseiter
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