Hintergrund

Kardinal Castrillon Hoyos - Aussichtsreicher "Papabile" aus Kolumbien

Der Kolumbianer Dario Castrillon Hoyos gehört zu den lateinamerikanischen Kandidaten für den Stuhl Petri.

"Dem Heiligen Geist kann man nichts abschlagen", soll der kolumbianische Kardinal Dario Castrillon Hoyos schon vor Jahren fast spöttisch auf die Frage geantwortet haben, ob er ein möglicher Papstnachfolger sei. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. gilt der 75-Jährige als einer der ganz aussichtsreichen Kandidaten Lateinamerikas für das Amt des Kirchenoberhaupts. Der theologisch konservative Castrillon ist zugleich ein mutiger und unorthodoxer Vorkämpfer für die Rechte der Armen und gegen die Drogenbanden sowie die Korruption. Und dafür hat er in seiner Heimat mit einem Mut gearbeitet, der ihm hohes Ansehen weit über die Grenzen Kolumbiens hinaus verschafft hat.

Politisches Engagement  

Als Bischof ab 1976 in Pereira, der Hauptstadt der Kaffeeregion Kolumbiens, ging er nachts durch die Straßen und versorgte Bettler und Verrückte mit heißem Kaffee und Brot, schrieb der Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez 2001 in einer Reportage über den Kardinal. Als immer mehr Obdachlose spurlos verschwanden, forderte er den örtlichen Polizeichef von der Kanzel herab um Aufklärung. Die Toten tauchten auf und der Polizeichef musste gehen. Ein anderes Mal verkleidete er sich als Milchmann und verschaffte sich so Zugang zu dem später erschossenen Drogenbaron Pablo Escobar, um ihn zur Aufgabe zu überreden. Auch mit den Führern der linken Rebellen soll er sich öfters getroffen haben, um sie zu einem Ende der Gewalt zu bewegen.

Gegner der Befreiungstheologie

Castrillon Hoyos wurde am 4. Juli 1929 in Medellin geboren. Das Einzelkind wuchs in behüteten Umständen auf. 1952 erhielt er die Priesterweihe, wurde 1971 zum Bischof geweiht, amtierte ab 1976 als Bischof von Pereira und ab 1992 als Erzbischof in Bucaramanga, ehe er an die Kurie übersiedelte und 1998 Kardinal wurde. Als Chef der Kommission ”Ecclesia Dei” steht Castrillón Hoyos den romtreuen Traditionalisten nahe und gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten der konservativen Lateinamerikaner. Er galt als einer der loyalsten Anhänger des verstorbenen Papstes. Der Kolumbianer setzte sich mehrfach gegen die Befreiungstheologie ein.

 

 

Hintergrund:

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- Die letzten acht Konklaven dauerten im Schnitt drei Tage 

 

 

Einige Kandidaten für die Papstnachfolge:

- Geraldo Majella Agnelo

- Ennio Antonelli

- Francis Arinze 

- Jorge Bergoglio

- Tarcisio Bertone

- Dario Castrillon Hoyos

- Godfried Danneels

- Ivan Dias

- Claudio Hummes

- Walter Kasper

- Andres Rodriguez Maradiaga

- Carlo Maria Martini

- Severino Poletto

- José Policarpo

- Joseph Ratzinger

- Giovanni Battista Re

- Camillo Ruini

- Christoph Schönborn 

- Angelo Scola

- Angelo Sodano

- Dionigi Tettamanzi

 

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