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Hintergrund |
Angelo Sodano – Von der vatikanischen "Nummer Zwei" zum Papst?Als Kardinal-Staatssekretär war Angelo Sodano 15 Jahre lang die "Nummer Zwei" im Kirchenstaat. Zwar kennt der im nordwestitalienischen Piemont geborene Adelssohn die römische Kurie so gut wie kaum ein anderer. In der Zeit im Zentrum der Macht hat er sich aber auch viele Feinde geschaffen.Angelo Sodano (77) ist ein altgedienter Kuriendiplomat
mit gewaltiger Stimme und mächtiger Statur. Als er nach dem Tod von Papst
Johannes Paul II. mit gen Himmel erhobenen Händen das "De Profundis"
(Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir) sprach, ging dies vielen Menschen auf
dem Petersplatz durch Mark und Bein. So ergreifend, so beschwörend waren
seine Worte, die er an Gott richtete. Unter Johannes Paul II. war Sodano
Kardinalstaatssekretär - der Ministerpräsident des Vatikans - und stand
hierarchisch an zweiter Stelle des Kirchenstaates. Er war qua Amt der engste
Mitarbeiter des Papstes und leitete die Vatikan-Diplomatie. In Moralfragen
erwies sich der selbstbewusste Geistliche stets als treuer Gefolgsmann des
konservativen Pontifex aus Polen. Kritik an Sodanos Umgang mit PinochetDer Norditaliener gilt als verschwiegen und diskret,
welterfahren und loyal. Deutschlandkenntnisse sammelte er im deutschen
Priesterseminar in Rom; in Ecuador, Uruguay und Chile legte er die Basis für
seinen Ruf als Lateinamerikaexperte. Als Nuntius in Chile setzte er sich für
die Menschenrechte ein, ließ aber auch die Beziehungen zu Diktator Augusto
Pinochet nicht abreißen - was ihm Kritiker lange vorgeworfen haben. Seit 1991 Kardinal
Ende 1990 stieg Sodano an die Spitze des vatikanischen
Staatssekretariats auf, 1991 wurde er zum Kardinal ernannt. "Wenige
kennen das wechselhafte Spiel der Gleichgewichte und die Intrigen im Vatikan
so gut wie er", urteilt ein Vatikanbeobachter. Dabei ging Sodano der
Ruf des etwas farblosen Diplomaten mit Bilderbuchkarriere voraus, als er vor
15 Jahren die Nachfolge des legendären Kardinalstaatssekretärs Agostino
Casaroli antrat. Doch heute sind sich Insider einig: Er hat den
Kurien-Apparat fest im Griff.
Hintergrund:- Das Kollegium der Kardinäle heute
Einige Kandidaten für die Papstnachfolge:
- die Geheimtipps und Außenseiter
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