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News 19. 04.
2005 |
Johannes ist der häufigste PapstnameIn der "Hitparade" der Papstnamen führt Johannes deutlich vor Gregor und Benedikt.
Namensänderung zunächst nicht üblichWenn der neue Papst nach dem Konklave auf die Loggia des Petersdoms tritt, muss er der Öffentlichkeit umgehend bekannt geben, welchen Namen er als Pontifex annimmt. Das war nicht immer so: Erst seit dem Jahr 996 änderten die Nachfolger von Petrus regelmäßig ihren Taufnamen. Und erst 1978 gab es mit Johannes Paul I. erstmals einen Doppelnamen: Er wollte mit der Entscheidung seinen Vorgängern Johannes XXIII. und Paul VI. huldigen. Aus Mercurius wurde Johannes
Vor Bruno von Kärnten, der 996 den Namen Gregor V.
annahm, hatten nur drei Päpste ihre Geburtsnamen abgelegt - weil diese
entweder heidnisch oder politisch vorbelastet war. So entschied sich
Mercurius (Pontifikat: 533-535) - dessen Name der einer römisch-heidnischen
Gottheit war - für den Namen Johannes II.; Octavianus (955-964) fühlte
sich an den Namen des heidnischen Kaisers Octavian erinnert und wurde zu
Johannes XII., während Pietro Canepanova (983-984) sich nicht anmaßen
wollte, Petrus II. zu sein: Er wurde zu Johannes XIV. Kein "Schweinemaul" am Stuhl PetriViele Päpste in der Kirchengeschichte müssen hingegen
geradezu erleichtert gewesen sein, ihren Namen ändern zu können: So etwa
Pietro Boccadiporco, dessen Name übersetzt "Schweinemaul" heißt
- und der sich 1009 in Sergius IV. umtaufte. Oder Gherardo da Caccianemici
(verjage die Feinde), dessen Nachname für einen Pontifex etwas zu
kriegerisch klang. Er nannte sich im Jahr 1144 Lucius II.. Ganz zu schweigen
von Graf Suidger von Morsleben-Hornburg. Aus dem Zungenbrecher wurde 1046
kurz und knapp Clemens II. Johannes, Gregor, Benedikt,…In der "Hitparade" der Papstnamen führt wohl
für Jahrhunderte uneinholbar Johannes: Schon 23 mal trug ein Papst diesen
Namen, zum ersten Mal im Jahr 523 und zuletzt der 1963 verstorbene Angelo
Giuseppe Roncalli, der das Zweite Vatikanische Konzil einberief. Schon mit
deutlichem Abstand tauchen dahinter die nächst beliebten Papstnamen auf:
Gregor wurde 16 mal gewählt, Benedikt 15 mal und Clemens 14 mal. Es folgen
Innozenz und Leo (je 13), vor Pius (12) und Stephan (10). Nur ein ZachariasAuffällig ist, dass sich mit den Zeiten offenbar auch bei den Kirchenoberhäuptern die Geschmäcker geändert haben. Der letzte Papst Stephan regierte vor fast tausend Jahren. Und Namen wie Bonifatius, Hadrian oder Urban tauchen zwar in der Papstliste mehrfach auf. Ihre letzte Wahl liegt allerdings Jahrhunderte zurück. Pontianus, Konon, Markus, Zacharias und eine Reihe weiterer Namen gab es gar nur einmal. Johannes Paul war der erste DoppelnameFür ein Novum in der Kirchengeschichte sorgte 1978
Papst Johannes Paul I.. Er wählte den ersten Doppelnamen. Damit wollte er
das Werk seiner beiden Vorgänger würdigen. Johannes Paul II. griff diese
Idee bei seiner Namenswahl wieder auf. Heißt auch der letzte Papst Petrus?Für Abergläubische wäre nur der Name "Petrus
Romanus" ein wahrer Albtraum: Schließlich hat der irische Weissager
Malachias angeblich bereits im Mittelalter prophezeit, dass ein Papst mit
diesem Namen der letzte auf dem Stuhl des Petrus sein wird. Mit dem zweiten
Pontifex, der den Namen des ersten trägt, würde sich demnach der Kreis
schließen. Laut der Malachias-Prophezeiung dürfte es übrigens nach
Johannes Paul II. nur mehr zwei Päpste geben.
Hintergrund:- Einige
Kandidaten für die Papstnachfolge - Die Zusammensetzung des Konklaves - Die letzten acht Konklaven dauerten im Schnitt drei Tage - Impressionen vom Petersplatz (18.,19. April 2005) - Was
nach der Wahl eines Papstes geschieht
News zum Thema: - 19. 04. 2005: Der erste Rauch war schwarz - 18. 04. 2005: Das
Konklave beginnt - 18. 04. 2005: Internationale Pressestimmen zur Papstwahl - 15. 04. 2005: Österreicher fordern von neuem Papst Modernisierung der Kirche - 15. 04. 2005: Von Hörproblemen, Vergiftungen und einer Open-Air-Abstimmung
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