News 21. 04. 2005

Zeitung: Benedikt XVI. wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt

Kardinal Joseph Ratzinger ist einem Bericht der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" zufolge im Konklave mit überwältigender Mehrheit zum Papst gewählt worden.

Benedikt XVI. habe möglicherweise 100 von 115 Stimmen erhalten, berichtete die italienische Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag unter Berufung auf Vatikankreise. Das genaue Wahlergebnis wird vermutlich nie bekannt werden; die Dokumente mit dem Ausgang der vier Wahlgänge, die zur Wahl Benedikts notwendig gewesen waren, wurden versiegelt und könnten nur auf Anordnung des Papstes wieder geöffnet werden.

Anfangs gleichauf mit Martini

Der Deutsche sei schon beim ersten Wahlgang des Konklave am Montagabend der große Favorit gewesen, schrieb der Vatikanexperte von "La Repubblica". Da habe Ratzinger rund 40 Stimmen erhalten, genauso viel wie einer seiner Konkurrenten, der Italiener Carlo Maria Martini. Mit jedem Wahlgang sei die Unterstützung für Ratzinger aber gewachsen, weil sich auch die Unentschlossenen auf seine Seite geschlagen hätten. Der Durchbruch sei dann am Dienstag beim Mittagessen gewesen, als sich auch liberale Kardinäle, die vorher Martini gewählt hatten, für Ratzinger entschieden hätten, hieß es in dem Bericht weiter.

Martini war der Favorit der Reformer 

Kardinal Martini war bereits im Vorfeld des Konklaves immer wieder als möglicher "Gegenpol" des favorisierten deutschen Kardinals genannt worden. Gilt Martini doch seit Jahren als die Leitfigur der Reformer innerhalb der katholischen Kirche Italiens. Der ehemalige Erzbischof von Mailand bezog bei nahezu allen heißen Themen Gegenposition zu den Konservativen, vom Thema der Dezentralisierung der Kirche über Sexualität bis zur Frage der Stärkung der Laien und der Frauen innerhalb der Hierarchie.

"Wer rechnen kann"

Die endgültige Entscheidung für Ratzinger fiel im vierten Wahlgang des Konklave. Nach der Wahl wurden die 115 Stimmzettel vorgelesen, auf denen die Kardinäle ihren Papst-Favoriten in verstellter Schrift geschrieben hatten. Als zum 77. Mal der Name von Kardinal Joseph Ratzinger fiel, war die Zweidrittel-Mehrheit erreicht, ein neuer Papst gewählt. "Wer rechnen kann, wusste ja, wann es so weit ist", schilderte der Münchner Kardinal Friedrich Wetter die Situation in der Sixitinischen Kapelle. Und offensichtlich konnten alle rechnen. "Wir haben uns spontan alle erhoben und applaudiert", berichtete der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Meisner bestätigte auch bereits kurz nach dem Konklave, dass Ratzinger mehr als die notwendigen 77 Stimmen erhalten hatte. 

 

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Korrespondentenberichte:

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Hintergrund:

- Joseph Ratzinger - der neue Papst gilt als konservativer Theologe 

- Die Päpste mit dem Namen Benedikt 

- Die Zusammensetzung des Konklaves 

- Die letzten acht Konklaven dauerten im Schnitt drei Tage 

- Johannes ist der häufigste Papstname

- Impressionen vom Petersplatz 

 

Video on Demand:

- Der erste öffentliche Auftritt des neuen Papstes

- Kurzporträt: Joseph Ratzinger 

- Stellungnahmen österreichischer Bischöfe 

 

 

 

 

 

 
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