Weblog 18. 08. 2003

1. Tag Dubai

Der Journalist Bengt Pflughaupt begleitet für religion.ORF.at die Ärztin und Nonne Ruth Pfau in Pakistan bei ihrer Arbeit und führt einen "Weblog". Heute berichtet er von seiner Reise nach Pakistan Erste Station: Dubai.

Von oben sehen Teile des pakistanischen Südens wie riesige Seenflächen aus. Die Sonne spiegelt sich bei klarer Sicht – und die englischsprachigen Zeitungen haben 15- und 20 Zeiler gedruckt: „Der Monsun schwemmt 300 Dörfer weg”, oder: „mehrere hundert Menschen ertrunken.”

 

Noch in Dubai haben wir die Tickets von Karachi auf Islamabad umschreiben lassen. Abenteuer-Reisen - das heißt auch eine Form von Logistik. Die große kleine Frau Ruth Pfau wartet in ihrem Lepra-Zentrum mit ihrem Team in Capitale; der Süden ihrer Wahlheimat solle erst einmal trocknen.15 Stunden Aufenthalt in Dubai, in etwa wissen wir, was uns in Pakistan erwartet – und verkehrter können zwei Welten kaum sein. Das beginnt schon bei den Männern in weiß. In jedem Gebäude denkst du, dass Rod Stewart als bekennender Eiswürfel-Fan seinen Malt bei diesen Temperaturen runterspült. Draußen geht’s da schon eher in einem Temperaturbereich rund um die Mélange zu.Und nur der Scheich ist wirklich reich...


... eine unglaubliche Ansammlung von Kapital am Golfstaat. 

 

Fünf-Sterne-Hotels
an den schönsten Stränden der Welt - so weit das Auge reicht. Am Ende aller Nobelabsteigen verkörpert die einzige Bleibe, die in unserem Universum sieben Sterne trägt und wie ein Segel gebaut ist, den Inbegriff der Urlauber-Träume. 
„I’m sailing”, fällt mir zur Hotelform auf. Far away und einen halben Tag später reißt mich eine verschleierte Stewardess von der Emirates Airline aus den unkontrollierten Gedanken mit geschlossenen Augen. 161 Kilometer Luftlinie weiter liegt die Piste von Islamabad. 

Neue Welt

Willkommen in einer neuen Welt. Pakistan nachts um drei. Da ist mehr los als in einem durchschnittlich besetzen Fußballstadion, wenn die Austria spielt. Outdoor ist bei einer deutsch-österreichischen Reisegruppe angesagt - die wollen in den Himalaya. Polizisten fegen die Ankunftshalle, gestern war Nationalfeiertag, die Beamten bei der Einreise gehen mit der gleichen stoischen Ruhe vor wie überall auf der Welt. Für Fachfragen ist ein ausgezeichnet englisch und französisch sprechender Dolmetscher eingesetzt. Als ich als Adresse in die Deklaration schreibe: „Ich reise mit der Ärztin Ruth Pfau durch Pakistan” geht alles ein wenig zügiger.Erstaunlicherweise liegt das in Wien bis nach Islamabad direkte durchgereichte Gepäck auf dem ratternden Förderband. 

Schweißperlen

Die Schweißperlen auf der Stirn (wir haben wien-ähnliche Nachttemperaturen von 31 Grad) schwinden ein wenig. Der Dolmetsch, der uns erklärt hatte, wie schön sein Pakistan ist, strahlt.
Draußen bei der Ankunft stehen tausende Menschen. Pakistanische Nächte mit entsprechender Hektik. Die Gesandten von Ruth machen Arbeitsteilung, der eine hält das Schild mit unseren Namen hoch, der andere schläft im Auto.
Die Stimme des Muezzin hebt an und Kollege JHM fragt alsgleich, ob wir denn in der Nähe des Leprosity-Center von Ruth Pfau auch so schöne Lautmalung geliefert bekämen. Als unsere beiden neuen Freunde verneinen, verschwinden die Schweißperlen ganz von unserer Stirn. Obwohl wir das Gepäck getragen haben... Islamabad bei Nacht, eine Menge Straßencafés mit exzellenten Mango-Säften sperren auf. Ein letzter - natürlich alkoholfreier - Drink. Die Sachen aufs Zimmer, es ist fünf Uhr.

 

 - nächster Tag -

Weiter Infos unter:

www.ruthpfau.com 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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