![]() |
![]() |
|
News 06. 02. 2009 |
Distriktoberer der Piusbruderschaft: Kreuzschändung ist schlimmer als der 11. SeptemberDer Distriktobere der umstrittenen Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland, Pater Franz Schmidberger, hat laut einem ARD-Bericht die Schändung eines Kreuzes als schwerere Sünde bezeichnet als die Anschläge vom 11. September 2001.Bei einem Vortrag im Oktober 2001 habe Schmidberger gesagt, die Schändung eines Kreuzes, bei der dem Heiland ein Arm abgerissen wird, sei objektiv eine schwerere Sünde als der Terroranschlag von New York und Washington, heißt es in einem Bericht des Politikmagazins "Report Mainz", der Montagabend ausgestrahlt werden sollte. "Sünde ist zunächst einmal eine Beleidigung Gottes"Im Interview mit dem Magazin bestätigte Schmidberger laut ARD diese Äußerung. "Also das ist natürlich sehr provozierend formuliert. Das muss also dazu gesagt werden. Aber die Sünde ist zunächst einmal eine Beleidigung Gottes an erster Stelle, und dann natürlich auch eine große Beleidigung seiner Geschöpfe, ein großes Unrecht, das den Menschen angetan wird. Aber der erste Aspekt ist eben Gott", sagte Schmidberger demnach zu "Report Mainz". Piusbruderschaft für die TodesstrafeDas Politmagazin wertete nach eigenen Angaben Hunderte von Veröffentlichungen der Priester-Bruderschaft der vergangenen 15 Jahre aus. Nach den Unterlagen habe Schmidberger 2007 in "Grundsätzen einer christlichen Gesellschaftsordnung" für die Todesstrafe plädiert, hieß es. Darauf angesprochen habe er laut "Report Mainz" gesagt: "Das hat die Kirche immer vertreten, dass die Todesstrafe natürlich für Schwerverbrecher, für Schwerstverbrechen die angemessene Strafe ist einerseits als Sühne, andererseits aber auch in medizinischer Hinsicht, dass also mögliche weitere Verbrechen verhindert werden." Zahlreiche antisemitische AussagenAußerdem seien die Mitarbeiter des Politmagazins bei der Auswertung der Bruderschafts-Veröffentlichungen wiederholt auf antijüdische und antisemitische Äußerungen gestoßen. So zitiert "Report Mainz" aus einer vom "Verlag Vereinigung St. Pius X." im Jahr 2000 verbreiteten Schrift: "Es unterliegt keinem Zweifel, dass jüdische Autoren an der Zersetzung der religiösen und sittlichen Werte in den zwei letzten Jahrhunderten einen beträchtlichen Anteil haben." An anderer Stelle werde formuliert: "Das Ausleihen von Geld gegen hohe Zinsen und der so betriebene Wucher ... machten die Juden verhasst." Schmidberger sagt im Interview mit "Report Mainz": "Ein bisschen etwas Wahres ist da schon dran." Nach den Recherchen des TV-Magazins ist im aktuellen Mitteilungsblatt der Priestervereinigung erneut die Rede "vom Starrsinn und der Blindheit des jüdischen Volkes". Bischofskonferenz: Aussagen sind inakzeptabelDer Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, bezeichnete die Äußerungen gegenüber dem SWR-Magazin als inakzeptabel. "Die Terroranschläge von New York, die Leid über Tausende von Menschen und Familien gebracht haben, sind in sich so tragisch, dass man sie mit nichts vergleichen kann", sagte er.
Link: - Beitrag des "Report Mainz" über die Piusbruderschaft als Video-on-demand
Weitere News zum Thema:- 09. 02. 2009: Holocaust-Leugner Williamson als Seminarleiter abgesetzt - 06. 02. 2009: Sprecher Lombardi fordert Kommunikationsreform im Vatikan - 04. 02. 2009: Vatikan fordert Williamson zu Widerruf von Holocaust-Leugnung auf - 03. 02. 2009: Kardinal Lehmann verlangt Entschuldigung des Vatikan - 03. 02. 2009: Kirchenrechtler Primetshofer: "Den zweiten Schritt vor dem ersten" gesetzt - 30. 01. 2009: Theologen befürchten einen "Wendepunkt der Kirchengeschichte" - 30. 01. 2009: Schönborn sieht Fehler im Vatikan - 26. 01. 2009: Vatikan hebt Exkommunizierung traditionalistischer Bischöfe auf - Hintergrund: Lefebvre-Traditionalisten lehnen Konzilsbeschlüsse ab
|
![]() |