Biographie: 

Mahatma Gandhi  

Mahatma Gandhi war Pazifist, Menschenrechtler und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Mit dem von ihm entwickelten Konzept des gewaltlosen Widerstands führte er das Ende der britischen Kolonialherrschaft in Indien herbei. 

Mohandas Karamchand Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 als jüngstes von fünf Kindern in Porbandar Indien geboren. Sein Vater war Kaufmann und bekleidete im lokalen Fürstentum Porbandar im heutigen Westgujarat ein Ministeramt. Seine Eltern waren tief in den religiösen und sozialen Traditionen ihres Landes verwurzelt. Schon als Kind erlebte Gandhi Kind Konflikte seines Vaters mit Offizieren der britischen Besatzungsarmee. Auf Grund seiner Herkunft war Gandhi Angehöriger der zweithöchsten religiösen Kaste im hinduistischen Indien, er setzte sich aber während seines ganzen Lebens für Menschen aus verschiedenen Kasten ein. 

Frühe Ehe

Bereits im Alter von 13 Jahren wurde Gandhi mit der gleichaltrigen Kasturba Nakanji verheiratet. Fünf Jahre später wurde der erste Sohn Harilal geboren, dem drei weitere Söhne folgten. Seit 1906 lebte Gandhi enthaltsam. Dennoch blieb er bis zum Tod seiner Frau 62 Jahre lang verheiratet.Gandhi in SüdafrikaVon 1888-1891 studierte Gandhi in London Rechtswissenschaften. Nach seiner Rückkehr wurde er Rechtsanwalt in Bombay. Zwei Jahre später erhielt er ein Angebot, bei einer Firma in Südafrika zu arbeiten. Ursprünglich beabsichtigte Gandhi nur ein Jahr dort zu bleiben. Er kehrte jedoch erst im Jahr 1915 nach Indien zurück. Die Jahre in Südafrika prägten Gandhi. Er wurde Opfer von Diskriminierungen und fasste den Entschluss Unterdrückung niemals zuzulassen und stets gewaltfrei Widerstand zu leisten. 

Kampf für Indien

Nach über 20 Jahren kehrte er 1915 nach Indien zurück. Der indische Philosoph und Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore gab Gandhi bei seiner Ankunft den Ehrenname Mahatma („Große Seele“). 1920 übernahm er die Leitung des Indian National Congress. Unter seiner Führung entwickelte sich der I.N.C. zur Massenorganisation und zur wichtigsten Institution der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Gandhi wurde von der britischen Kolonialmacht mehrmals inhaftiert. Insgesamt saß er acht Jahre im Gefängnis. 

Salzmarsch 

1930 veranlasste er eine Kampagne und rief zum Salzmarsch gegen das britische Salzmonopol auf. Inder mussten zu hohe Steuern für das Salz, das im eigenen Land gewonnen wurde, bezahlen. Der Salzmarsch war die spektakulärste Kampagne die Gandhi während seines Kampfes um Unabhängigkeit initiierte. Der Protestmarsch hatte Erfolg. Die britische Kolonialmacht gestattete den Indern Salzgewinnung für den Eigenbedarf. 

Unabhängigkeit 

1947 erreichte Gandhi das Ziel seines Lebenskampfes: Indien wurde unabhängig – aber in zwei Staaten, das muslimische Pakistan und das hinduistische Indien, geteilt. Gandhi hatte sich dem Teilungsplan stets widersetzt, bemühte sich aber auch um eine friedliche Beilegung der bürgerkriegsähnlichen Unruhen, die nach der Teilung ausbrachen. Sein Eintreten für Frieden und Ausgleich machte ihn zum Feindbild radikaler Gruppen.  Am 30. Januar 1948 wurde Gandhi im Alter von 79 Jahren von einem nationalistischen Hindu erschossen.  

Kampf ohne Gewalt

Für viele Menschen bewies Gandhi, dass es möglich ist, erfolgreich ohne Gewalt zu kämpfen. Auch heute noch finden seine Methoden Anklang und gelten als Beispiele gewaltfreien Widerstands. Eine der meist verbreiteten gewaltfreien Kampfformen ist der Streik. Gandhi hat ihn populär gemacht. Diese und andere Formen der Gegenwehr haben es ihm und seinen Mitstreitern möglich gemacht, die Unabhängigkeit Indiens zu erreichen, ohne jemals Gewalt anzuwenden. Trat Gandhi doch selbst dann für einen gewaltfreien Kampf ein, wenn seine Gegner Gewalt gegen ihn anwandten. Kein leichter, aber ein erfolgreicher Weg. 

 

 

 

 

 

 
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