Biographie: 

EKD-Vorsitzender Wolfgang Huber - Bischof und Sozialethiker

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, zählt zu den intellektuellen Vordenkern und bekanntesten Köpfen der evangelischen Kirche in Deutschland. Auch politisch äußert sich Huber regelmäßig.  

Bischof Huber sieht sich in der Nachfolge links-protestantischer Denker wie Karl Barth und dem von den Nazis 1945 hingerichteten Dietrich Bonhoeffer. Wie Bonhoeffer vertritt Huber die Überzeugung, dass die Kirche sich einmischen muss in der Welt. In seinem Arbeitszimmer hat Huber eine Bonhoeffer-Büste stehen "mal lächelt er mich an, mal grollt er mit mir", sagte Huber bei der Synode in Trier, bei der zum EKD-Vorsitzenden gewählt wurde.

Theologe...

Wolfgang Huber wurde am 12. August 1942 in Straßburg in eine Juristenfamilie geboren. Der Sohn des Verfassungshistorikers Ernst Rudolf Huber und der Juristin Tula Huber-Simons machte bereits mit 23 Jahren seinen Doktor in Theologie und lehrte bis zu seiner Bischofswahl 1994 als Professor in Heidelberg und Marburg Systematische Theologie und Sozialethik. Auf sich aufmerksam machte er dabei durch zahlreiche Veröffentlichungen zu Menschenwürde, Frieden und Bioethik. In der evangelischen Kirche erntete er als Präsident des Kirchentags 1983 bis 1985 erste Lorbeeren.

Bischof...

Seit dem 1. Mai 1994 ist Huber Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Vor der Bischofs-Wahl als "Westimport" gerade im Ostteil der Berlin-Brandenburger Kirche nicht unumstritten, gilt er inzwischen als Glücksfall. Selbst interne Kritiker erkennen seine Leistung beim Zusammenwachsen des Ost- und Westteils der Kirche sowie bei der von ihm geförderten Strukturreform an. Ende April 2004 läuft die zehnjährige Amtszeit Bischof Hubers aus. Eine Verlängerung der Amtszeit ist aber durchaus möglich.

und Vordenker

Auch politisch engagiert sich Huber in Deutschland regelmäßig. Obwohl von Amts wegen um moderates Auftreten bemüht, vermag der Bischof sich in Diskussionen durchaus scharf und unmissverständlich zu äußern - so etwa in den Debatten um Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus. Huber verteidigte etwa das "Kirchenasyl" als christliches Verständnis von Menschenwürde. Im "Kopftuch-Streit" bezog er anders als sein Vorgänger als EKD-Vorsitzender, Manfred Kock, klar Position und wandte sich gegen das Tragen solcher Tücher im Unterricht. Als Mitglied des Nationalen Ethikrates zu Fragen der Gentechnik sprach sich Huber gegen die Einfuhr embryonaler Stammzellen aus.

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 
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