Feste, Bräuche, Lebensregeln
Mann und Frau
Wie auch andere Religionen versucht das
Christentum, das Verhältnis von Frau und Mann zu regeln. Das
Bekenntnis zur Einehe (Monogamie) ist allen Christen gemeinsam.
Unterschiedlich ist die Bewertung der Ehescheidung: Während die
römisch-katholische Kirche die christliche Ehe für unauflöslich
hält, sind in den evangelischen Kirchen Scheidungen möglich.
Alle Religionen regeln das Verhältnis der Geschlechter. Während
im Alten Testament (AT) die Ehe eines Mannes mit mehreren Frauen
(Polygamie) üblich war, setzte sich bereits im Judentum zur Zeit
Jesu die Einehe durch. Unter Christen gilt von Anfang an die Einehe.
Jesus untersagte die Scheidung
Scheidungen waren zur Zeit Jesu aus geringfügigen Anlässen und
nur auf Initiative des Mannes möglich. Jesus untersagt die
Scheidung (außer bei Ehebruch) und stellt Männern und Frauen
dieselben Bedingungen. Paulus hält Scheidung für möglich, wenn
ein Partner Christ wird und der andere davon nichts wissen will. Die
römisch-katholische Kirche hält streng an der Unauflöslichkeit
der Ehe fest. Die orthodoxen Kirchen gestatten eine weitere
kirchliche Eheschließung nach ernsthafter Prüfung, sehen diese
aber nicht mehr als Sakrament an. In den evangelischen Kirchen sind
Scheidungen legitim.
Priesterweihe für Frauen in einigen Kirchen üblich
In der römisch-katholischen Kirche und in den orthodoxen Kirchen
sind geistliche Ämter (Diakon, Priester, Bischof, Abt =
Klostervorsteher) nur Männern vorbehalten. Nur in Frauenorden haben
Frauen leitende Stellung: Äbtissinnen. Die evangelischen,
altkatholischen und anglikanischen Kirchen haben seit Mitte des 20.
Jhts. begonnen, auch Frauen zum geistlichen Amt zu weihen, bzw. zu
ordinieren.
Kein Unterschied
Nach dem NT soll kein Unterschied zwischen Männern und Frauen
gemacht werden (Brief an die Galater, Kapitel 3, Vers 28).
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