Filmtipp: ab 29.4. im Kino

 „Brand“ von Thomas Roth

Der österreichische Regisseur Thomas Roth zeigt in seinem neuesten Film "Brand" ein beklemmendes Kammerspiel um Tod, Schuld, Obsession und der verzweifelten Sehnsucht nach Zärtlichkeit in einer emotionalen Ausnahmesituation.

Ein Krankenzimmer in einem Wiener Spital, im Hintergrund das metallische Klicken eines Fotoapparates: Brand (Josef Bierbichler) fotografiert seine schlafende Frau. Brand ist ein berühmter Schriftsteller. Seit seine Frau (Erika Deutinger) schwer erkrankt ist, kann er aber nicht mehr schreiben. Das einzige, was er in dieser Situation kann, ist – wie er sagt – sie zu fotografieren, von allen Seiten, schlafend, wachend, im Gespräch mit der Krankenschwester.

Im Fokus der Kamera

Zu dieser jungen Pflegerin Angela (Angela Gregovic) fühlt sich Brand zunehmend hingezogen, knüpft etwas unbeholfen ein Gespräch an bei einer Zigarette im Hof des Spitals. Bereits in der nächsten Kameraeinstellung sieht man Brand mit Angela abends in einem Lokal sitzen, tanzen, auch auf sie den Fokus seiner Kamera richten. Denn auch die attraktive Angela fühlt sich von dem alternden Schriftsteller angezogen, beginnt mit ihm eine Affäre. Verstohlene Blicke am Krankenbett von Brands Frau, geflüsterte Worte zwischen medizinischen Aparturen und statt des vorgeschützten Nachtdienstes heimliche Nächte in Brands abgelegenem Haus im Waldviertel.

Obsession und Eifersucht

Immer tiefer geraten Angela und Brand in einen Strudel aus Obsession und Eifersucht, begleitet von Schuldgefühlen und Angst. Denn Angelas türkischstämmiger Ehemann (Denis Moschitto) kommt den beiden auf die Spur. Er ist Polizist und gemeinsam mit seinem Kollegen Philipp (Manuel Rubey) folgt er den beiden, überwacht sie, bedroht sie und schmiedet mit den Instrumenten der Ordnungsmacht im Rücken, einen Racheplan, der die Situation endgültig zum eskalieren bringt.

Am Abgrund

Regisseur Thomas Roth („Falco – Verdammt wir leben noch“) legt mit seinem neuen Film ein düsteres Kammerspiel um Sterben, Schuld, Obsession und der verzweifelten Sehnsucht nach Zärtlichkeit in einer emotionalen Ausnahmesituation vor. Getragen wird „Brand“ von einem außergewöhnlich intensiv agierenden Schauspieler-Ensemble, allen voran ein grandioser Josef Bierbichler, der als Brand getrieben und besessen auf den drohenden Abgrund zusteuert, und Neuentdeckung Angela Gregovic, als berückend rätselhafte Angela.

Schonungslos und perfide

Erika Deutinger, vielen vor allem bekannt aus ihrer Rolle als Mundl-Tochter Hanni, gibt Brands Frau, eine todkranke Schauspielerin, mit schonungsloser Intensivität. Denis Moschitto und Manuel Rubey faszinieren als beklemmend perfide Gegenspieler von Brand in diesem Duell von virilem Machismo gegen das letzte Aufbegehren des Daseinsmüden.

Service:

 

"Brand" von Thomas Roth

ab 29. April im Kino

 

Link:

 

Brand - Kinotrailer

 

 
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