Kreuz & Quer

Dienstag, 03.01.2006, 23.05 Uhr in ORF 2

 

Die Heiligen Drei Könige

Kurz nach Weihnachten feiern Christen aus aller Welt das Fest "Epiphanie" oder "Heilige Drei Könige", zum Andenken an die Sterndeuter aus dem Osten, die das Jesuskind suchten, wie es im Matthäus-Evangelium heißt. Doch nur wenige Menschen kennen den historischen Hintergrund dieser biblischen Legende. Die aufwendig gestaltete "kreuz&quer"-Dokumentation "Die Heiligen Drei Könige" von Gilles Liewyllin-Thomas begibt sich auf historische Spurensuche und versucht, die Geheimnisse der Heiligen Drei Könige zu lüften.

 

Das erste Mal taucht die Reise der Heiligen Könige nach Bethlehem im Matthäus-Evangelium auf. Der Apostel schrieb, dass nach Christi Geburt Magier aus dem Osten nach Jerusalem kamen und sagten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen gesehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen."

Wie viele Gabenüberbringer waren es?

Rasch wurden die Gabenüberbringer aus dem Morgenland in die Vorstellungswelt der frühen Christen aufgenommen. Bei genauerer Betrachtung dieser Sätze aber zeigt sich, dass Matthäus weder von Königen sprach, noch ihre Anzahl nannte. Auch historische Gemälde zeigen unterschiedlich viele "Könige". Auf den 1.700 Jahre alten Wandmalereien in den Katakomben Roms beispielsweise sind vier zu sehen. Warum haben sich dann im Volksglauben die Heiligen Drei durchgesetzt? Möglicherweise auf Grund der drei Geschenke, von denen auch in der Bibel die Rede ist: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Drei Geschenke von drei Königen - eine Schlussfolgerung, die von Künstlern und Erzählern bestärkt wurde.

Wer waren sie?

Aber woher kamen die drei? Weihrauch und Myrrhe stammen aus dem südlichen arabischen Raum, und das sagenumwobene Königreich Saba war zu jener Zeit die Handelsmetropole. Warum sollten die drei Weisen daher nicht aus Saba gekommen sein? Schenkt man den Worten der Bibel Glauben, lässt sich auch diese Theorie nicht halten. Schritt für Schritt verfolgt die Dokumentation die Geschichte über die Heiligen Drei Könige - deren Reliquien im Kölner Dom verehrt werden - zu ihrem Ursprung zurück und versucht, Widersprüche, Irrtümer und Rätsel aufzuklären.

Welcher Stern wurde gesehen?

Für viele Christen war dieses legendäre Geschehen ein Zeichen Gottes, ein Wunder ohne wissenschaftliche Erklärung. Aber hat es vor 2.000 Jahren tatsächlich einen Stern gegeben, den die Magier in Persien sehen konnten? Für die modernen Astronomen ist die Suche nicht leicht, da seit mehr als 1.600 Jahren Christi Geburt am 25. Dezember gefeiert wird. Der tatsächliche Termin wird an einem anderen Tag gewesen sein. Wie haben die drei Weisen von der Geburt Jesu erfahren? Sind sie tatsächlich einem Stern gefolgt, oder hat ihnen eine bestimmte Sternenkonstellation den Weg verraten? Wann wurde das Jesuskind tatsächlich geboren?

Ergebnisse einer Spurensuche

Die historische Dokumentation verfolgt Hinweise auf die Heiligen Drei Könige über den gesamten Mittelmeerraum, den Nahen Osten bis in den heutigen Iran und verdichtet die neuesten archäologischen Erkenntnisse zu einer spannenden Spurensuche.