kreuz und quer

Dienstag, 30. 06. 2009, 22.30 Uhr in ORF 2

 

"Buddha bevorzugt! - Porträt einer österreichischen Nonne" / "Sieben Jahre Shaolin"

Einen „kreuz und quer“-Themenabend über Europäer, die zum Buddhismus gefunden haben, präsentiert Doris Appel am Dienstag, dem 30. Juni, um 22.30 Uhr in ORF 2. Eröffnet wird der Themenabend mit dem Film „Buddha bevorzugt! – Porträt einer österreichischen Nonne“ von Gundi Lamprecht. Danach, um 23.05 Uhr, stellt der Film „Sieben Jahre Shaolin“ einen Deutschen vor, der in einem chinesischen Shaolin-Tempel lebt.

 

"Buddha bevorzugt! - Porträt einer österreichischen Nonne" – Ein Film von Gundi Lamprecht

„Marriage finished!“: Das ist der Wortlaut einer E-Mail, die Sabine Arzt-Januschke nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit ihrem Ehemann schickte. Der Grund ihrer Entscheidung ist nicht alltäglich: Die junge Wienerin hatte sich entschlossen, ihr Leben ganz dem Dharma, der Lehre Buddhas, zu widmen, sich dem tibetischen Buddhismus hinzugeben und buddhistische Nonne zu werden. Das liegt nun 13 Jahre zurück. Heute heißt Sabine Arzt-Januschke Gelongma Lama Palmo und ist eine der höchsten weiblichen Würdenträgerinnen des Buddhismus weltweit. Und sie ist die erste und einzige westliche buddhistische Priesterin in Österreich.

Keine "Wohlfühlreligion"

Abwechselnd lebt die heute 39-jährige ehemalige Journalistin in ihrem indischen Mutterkloster Sherabling und in Österreich. Als „Lama“ – also als spirituelle Lehrerin – begleitet sie hauptsächlich „Westler“, vor allem Menschen aus Österreich, die ihre spirituelle Heimat im tibetischen Buddhismus gefunden haben. Von einer kuscheligen Wohlfühlreligion, einer modernen Lifestyle-Philosophie mit Exotik-Faktor oder einer Wellness-Religion unter dem Einfluss von Esoterik und New Age, wie der Buddhismus im Westen oft ideologisiert und missverstanden wird, will Gelongma Lama Palmo freilich nichts wissen. Diese Gefahren kennt sie gut – und sie prüft daher ganz genau ihre Schülerinnen und Schüler, wonach diese eigentlich suchen.

Eine gemeinsame Pilgerreise

Im vergangenen März ist Gelongma Lama Palmo mit einer Gruppe von Österreicherinnen und Österreichern zu einer Pilgerreise in den indischen Bundesstaat Himachal Pradesh aufgebrochen. Dabei hat sie auch wieder ihren Lehrer Kuanding Tai Situ Rinpoche, einen der höchsten führenden Gelehrten des gesamten Buddhismus, getroffen. Kuanding gilt Buddhisten als Wiedergeburt Padmasambhavas – eines Gurus, der den Buddhismus aus Indien nach Tibet gebracht haben soll. Außerdem verehren Buddhisten Kuanding auch als eine Erscheinung des Budhisattva Maitreya, der im Buddhismus als großer kommender Weltenlehrer angesehen wird.

Die höchsten Weihen sind Männern vorbehalten

Die buddhistische Nonne aus Österreich wurde in erster Linie im Männerkloster Sherabling in Nordindien ausgebildet. Dieses Kloster gilt als eines der wichtigsten der Karma-Kagyu-Tradition – einer der vier Hauptlinien des Tibetischen Buddhismus. Mehr als 750 Mönche aus der ganzen Himalayaregion wohnen und studieren hier. Um in diesem Männerkloster ausgebildet zu werden, brauchte Sabine Arzt-Januschke – wie im Übrigen auch alle anderen Frauen – eine spezielle Erlaubnis. Für Frauen ist es auch im Buddhismus immer noch schwierig, dieselbe Ausbildung wie Männer zu bekommen – ähnlich wie in anderen religiösen Traditionen sind die höchsten Weihen im tibetischen Buddhismus bisher noch Männern vorbehalten. Um Gleichberechtigung voranzutreiben, sollte es für Frauen und Männer die gleichen Ausbildungsbedingungen geben, ist Lama Palmo überzeugt. Nicht zuletzt deshalb plant die österreichische Nonne, in Österreich ein buddhistisches Frauenkloster zu eröffnen. Die Reportage „Buddha bevorzugt! – Porträt einer österreichischen Nonne“ begleitet Gelongma Lama Palmo und ihre Schülerinnen und Schüler nach Indien und beleuchtet den Werdegang von Sabine Arzt-Januschke zu ihrer – wie sie sagt – „wahren Berufung“ als buddhistische Priesterin.

 

 

"Sieben Jahre Shaolin" – Eine Dokumentation von Niels Folta

Shan Li ist Deutscher. Seit mehr als sieben Jahren gehört er zum inneren Kreis des Shaolin-Tempels in China. Damit ist er der einzige Ausländer, der es unter den extremen Bedingungen im Tempel länger ausgehalten hat: Minus 25 Grad im Zimmer, zwölf Stunden Kampf- und Meditationstraining, strenge Regeln und Verzicht bestimmen sein heutiges Leben. Das Kamerateam der Berliner Produktionsfirma Filmfee erhielt erstmals exklusiv die Genehmigung – ohne Einschränkung und Zensur –, den jungen Deutschen zu begleiten. Ein Film über Shan Lis heutiges Leben, über Buddhismus, Kampfkunst und den Mythos Shaolin.

 

 

 

 
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