kreuz und quer

Dienstag, 10. 08. 2010, 22.30 Uhr in ORF 2

 

"Babys made in India – Das Geschäft mit der Leihmutterschaft" und "Das etwas andere Wunschkind"

Der Wunsch nach einem eigenen Kind ist nicht immer leicht zu erfüllen. Mit "Babys made in India – Das Geschäft mit der Leihmutterschaft" begleitet "kreuz und quer", moderiert von Doris Appel, am Dienstag, dem 10. August, um 22.30 Uhr in ORF 2, in einer berührenden und gleichzeitig verstörenden Dokumentation von Stephanie Lebrun und Philippe Levasseur, Paare, die durch indische Leihmütter zu Eltern werden wollen. Im Anschluss, um 23.25 Uhr, beleuchtet "Das etwas andere Wunschkind", eine Reportage von Michael Cencig, die bewusste Entscheidung einer Frau für ein Kind mit Down-Syndrom.

 

"Babys made in India – Das Geschäft mit der Leihmutterschaft" (22.30 Uhr)

Immer mehr kinderlose Paare aus dem Westen reisen nach Indien, in die sogenannte "Babymacher-Stadt" Anand, um sich dort ihren Traum zu erfüllen: den Wunsch nach einem eigenen Kind. In speziellen Reproduktionskliniken werden Ei- und Samenzellen der biologischen Eltern miteinander im Reagenzglas verschmolzen und wenige Tage danach einer indischen Leihmutter eingesetzt. Wenn die Schwangerschaft erfolgreich verläuft, können sie neun Monate später wieder nach Indien kommen und ihr Neugeborenes abholen.

Ein Geschäft, das beiden Seiten nur Vorteile bringt? Ungewollt kinderlose Ehepaare kommen auf diese Weise doch noch zu ihrem Wunschkind – und den Leihmüttern bringt es – für indische Verhältnisse – viel Geld, mit dem sie ihre eigenen Familien unterstützen können. Doch ist das Ganze wirklich so unproblematisch, wie die inzwischen berühmt gewordene "Babymacherin", die Reproduktionsmedizinerin Nayna Patel, sagt? Was bedeutet es für Leihmütter, gegen Geld ein fremdes Kind auszutragen, und – vor allem – was empfinden sie dabei, wenn sie dieses Kind nach neun Monaten Schwangerschaft wieder hergeben müssen? Wie reagiert die indische Gesellschaft auf diese neuartigen Praktiken? Und wie wird wohl die ständig wachsende Generation von Kindern, die nicht von ihren eigenen Müttern ausgetragen worden sind, mit dieser Vergangenheit umgehen?

Der Film "Babys made in India" begleitet zwei Paare nach Indien: Jenny und Ryan sind zum zweiten Mal in Anand, nach neun Monaten dürfen sie nun endlich ihren Sohn in die Arme schließen. Darin und Jeffrey, ein homosexuelles Paar, möchte ebenfalls eigene, mit ihnen blutsverwandte Kinder. Sie suchen nun eine indische Eizellspenderin. Nach der Befruchtung im Reagenzglas mit ihrem Sperma sollen die Embryos von zwei verschiedenen Leihmüttern ausgetragen werden.

 

 

"Das etwas andere Wunschkind" (23.25 Uhr)

Während manche Menschen keine Kosten und Mühen scheuen, um sich ein perfektes Designerbaby zu beschaffen, hat sich die Vorarlberger Werbetexterin Simone Fürnschuß-Hofer für ein Wunschkind der anderen Art entschieden: Sie hat ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt gebracht – entgegen der heutzutage üblichen Praxis. Denn mehr als 90 Prozent aller Schwangerschaften, bei denen das Down-Syndrom diagnostiziert wird, werden abgebrochen. Am 18. März, dem Welt-Down-Syndrom-Tag, präsentierte Fürnschuß-Hofer ihr Buch zum Thema. Der Titel: "Das Leben ist schön. Besondere Kinder, besondere Familien". Bei der Präsentation zu Gast ist u. a. der Spanier Pablo Pineda – der bisher einzige Europäer mit Down-Syndrom, der ein Hochschulstudium absolviert hat. Die von Michael Cencig gestaltete Reportage "Das etwas andere Wunschkind" erzählt darüber hinaus vom Alltag der Familie Fürnschuß-Hofer und thematisiert die Entwicklung des Down-Syndrom-Kindes Valentin, dessen Kreativität besonders gefördert wird.

 

 

 

„kreuz und quer“ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek als Video-on-Demand abrufbar.

 

 

 

 
zum Seitenanfang Seitenanfang