Orientierung
Sonntag
05.12.2010, 12.30 Uhr, ORF2
Dienstag 07.12.2010, 12.25 Uhr, ORF2
Donnerstag 09.12.2010, 11.45 Uhr, 3sat

Wien-Neulerchenfeld - Proteste gegen
Kirchenübergabe
Die römisch-katholische Pfarrkirche
Neulerchenfeld und der Pfarrhof in Wien-Ottakring sollen an die
serbisch-orthodoxe Kirche übergeben werden. Gegen diesen Beschluss
der Erzdiözese Wien regt sich heftiger Widerstand. Er kommt vor
allem vonseiten polnischer Katholiken, die rund um den
Neulerchenfelder Pfarrer Tadeusz Cichon eine Gemeinde gebildet
haben. Und auch Mitglieder des Pfarrgemeinderats von Neulerchenfeld
sind nicht glücklich darüber, dass ihre Pfarre mit der
Nachbargemeinde "Maria Namen" zusammengelegt werden soll. Seitens
der Erzdiözese verweist man auf sinkende Katholiken-Zahlen. Anstatt
Kirchen zu verkaufen wolle man sie anderen christlichen
Konfessionen, die in Kirchenraumnot sind, schenken. Ein Bericht von
Klaus Ther.
Erleuchtung für Wien-Fünfhaus - Buddhistischer
Tempel eröffnet
Ein Ort der Begegnung soll er sein, asiatischen
Einwanderern und sinnsuchenden Westlern gleichermaßen eine
spirituelle Heimat bieten - der neu eröffnete Tempel des
Fo-Guang-Shan-Ordens in der Wiener Sechshauser Straße. Der 1967 in
Taiwan gegründete Orden praktiziert eine humanistische Form des
Buddhismus. Unter dem Motto "Buddhismus für unsere Zeit" werden
traditionelle Praktiken mit moderner buddhistischer Philosophie
verbunden - mit dem Ziel, den Buddhismus aus dem Tempel
hinauszutragen und im Alltag zu leben. Frauen spielen dabei ein
wichtige Rolle: Die Mitglieder des weltweit tätigen Ordens sind
mehrheitlich weiblich. Und der Wiener Tempel wird von zwei Nonnen
geleitet. Ein Bericht von Marcus Marschalek und David Kriegleder.
Himmelszeichen - Verbesserung der
türkisch-armenischen Beziehungen?
Die Heilig-Kreuz-Kirche auf der Insel Achtamar
im Vansee ist einer der Streitpunkte im langjährigen Konflikt
zwischen der Republik Türkei und der Armenisch-Apostolischen Kirche,
die mit rund 70.000 Gläubigen die größte christliche Gemeinschaft in
der Türkei bildet. Nun scheinen sich die Fronten aufzuweichen. Die
Behörden haben das Verbot, Gottesdienste in der Heilig-Kreuz-Kirche
zu feiern, aufgehoben. Der Erzpriester des Patriarchats von
Konstantinopel der Armenisch-Apostolischen Kirche, Tatoul Anushian,
spricht von positiven Signalen der türkischen Regierung gegenüber
den Minderheitskirchen. Ganz anders sieht dies das Oberhaupt aller
armenischen Christen. Der in Etschmiadsin im Staat Armenien
residierende Katholikos Karekin II. sagt im ORF-Interview: "Die
Türkei will sich gegenüber Europa gut darstellen. So inszeniert sie
auch religiöse Shows. Aber wir werden gern eines Besseren belehrt."
Die Beziehungen zwischen Armeniern und der Türkei sind seit dem
Genozid von 1915 schwer belastet. Ein Bericht von Regina
Strassegger.
Ägypten - Islamisten gegen Volksfeste zum
Geburtstag der "Heiligen"
Islam ist nicht gleich Islam. Das zeigt das
Beispiel Ägypten. Dort tobt ein Kulturkampf um die richtige Form der
Religionsausübung. Die islamische Theologie kennt keine Mittler
zwischen den Gläubigen und Allah - und daher auch keine Heiligen,
die Fürsprache bei Gott einlegen. Aber in der Volksfrömmigkeit sieht
man das seit Beginn der Ausbreitung des Islams anders. Und so feiern
viele muslimische Ägypter die so genannten Mulids, Geburtstagsfeste
für "ihre" Heiligen mit Volksfestcharakter. Fundamentalistische
Islamisten brandmarken diese Volksfeste als unislamisch. Der Prophet
Muhammad habe auf der arabischen Halbinsel nie solche Feste
gefeiert, argumentieren sie. Ein Bericht von Karim El Gawhary.
Moderation: Christoph Riedl
|