News 04. 04. 2005

Leichnam in Petersdom überführt

Am Montag wurde der einbalsamierte Leichnam des verstorbenen Papstes, der bisher im Vatikan an einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Ort (Sala Clementina) aufgebahrt war, in den Petersdom gebracht. 

Hier wird der Leichnam bis zum Begräbnis am Freitag (10:00 Uhr) aufgebahrt. Der Leichnam im roten Messgewand wurde von Schweizergardisten und hohen kirchlichen Würdenträgern getragen. Der Sarg wurde vom Kämmerer (Camerlengo) Eduardo Martinez Somalo gesegnet. Unter lang anhaltendem Applaus erreichte der Leichnam den Petersdom. Tausende winkten mit Taschentüchern und Fahnen, als die Prozession mit dem Sarg die Petrusbasilika erreichte. An der Prozession beteiligten sich unter anderem der deutsche Kardinal Roseph Ratzinger,  der Sekretär von Johannes Paul II., Stanislaw Dziwisz, der persönliche Arzt des Papstes, Renato Buzzonetti, sein Zimmerassistent Angelo Gugel und die polnischen Klosterfrauen, die jahrelang Johannes Paul II. betreut hatten. Die Zeremonie wird vom italienischen Fernsehen und mehreren internationalen Sendern live übertragen. 

Dom wird erst am späteren Abend geöffnet 

Die Basilika wird aber nicht vor 21.00 Uhr den Pilgern ihre Tore öffnen. Die Verschiebung der Eröffnungszeit, die Unmut unter den Gläubigen auslöste, wurde mit organisatorischen Problemen auf Grund des starken Pilgerandrangs auf dem Petersplatz erklärt.

2 Millionen Pilger in Rom?

Die Menschenmenge in und um den Vatikan nahm unterdessen immer mehr zu. In mehreren Stadtviertlen wurden Zeltlager für die Jugendlichen organisiert, die am Papst-Begräbnis am Freitag teilnehmen wollen. Auch am römischen Messegelände wurden Zelte organisiert, in denen 5.000 Menschen schlafen können. Die römische Stadtverwaltung rechnet, dass zwischen einer und zwei Millionen Menschen am Begräbnis des Papstes teilnehmen werden. "Wir werden in der Lage sein, dem Menschenstrom Stand zu halten und eine gute Organisation zu garantieren", so der römische Bürgermeister Walter Veltroni.

Papst wird am Freitag beigesetzt 

Papst Johannes Paul II. wird wie viele seiner Vorgänger unter der Basilika des Petersdoms beerdigt werden. Die Beisetzung wird am Freitag um 10.00 Uhr beginnen, teilte Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro Valls am Montag mit. Die Messe beim Papstbegräbnis wird vom deutschen Kardinal Joseph Ratzinger gelesen. Ein Termin für das Konklave zur Bestimmung der Papst-Nachfolge sei noch nicht festgelegt worden, sagte Navarro Valls vor Journalisten. Die Kardinäle werden laut dem Vatikan-Sprecher am Dienstagmorgen ab 10.00 Uhr erneut zusammentreten. Sie hatten am Montag in einer rund eineinhalbstündigen Sitzung über die Einzelheiten der Beisetzung von Johannes Paul II. beraten.

Bauarbeiten begonnen 

Laut der Nachrichtenagentur "Kathpress"

wurde am Montag mit den Bauarbeiten für das Papstgrab unter dem Petersdom begonnen. Die Baustelle befindet sich in der vatikanischen Krypta, in der Papst Johannes XXIII. bis zu seiner Seligsprechung im Jahr 2000 begraben lag.

Zunächst nicht öffentlich aufgebahrt

Johannes Paul II. war am Samstagabend im Vatikan nach mehr als 26 Amtsjahren und langer Leidenszeit im Alter von 84 Jahren gestorben. Sein Leichnam wurde am Sonntag zunächst nicht öffentlich in den Räumen des Vatikans aufgebahrt. Dort konnten sich enge Wegbegleiter, Kardinäle, Politiker und Freunde von ihm verabschieden. Der Papst selbst hatte 1996 verfügt, dass seine sterblichen Überreste im roten Pontifikalgewand mit Mitra und Bischofsstab aufgebahrt werden sollten.

Kardinäle tagen

Zwei Tage nach dem Tod des Papstes sind am Montag in Rom die führenden Kardinäle der katholischen Kirche zusammengekommen. 

 

 

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